Haustiere für Kinder – ein kritischer Ratgeber
Haustiere für Kinder klingt immer erstmal toll. Dein Nachwuchs will ein Haustier, aber Du willst nichts falsch machen? Tiere sind tolle Begleiter für Kids – gleichzeitig sollte man kritisch hinterfragen, ob Hamster, Hase oder Hund wirklich zum Alter und Entwicklungsstand des Kindes passen. Eltern-Heute.de gibt Tipps, wie Katze, Kaninchen und Co. glücklich und gesund bei euch leben, und nicht in ein paar Jahren im Tierheim landen.
Ab welchem Alter können Kinder Haustiere haben?
Kinder können von Haustieren profitieren: Sie sind tendenziell ausgeglichener, aktiver und besitzen eine höhere soziale Kompetenz im Vergleich zu Kids, die ohne Haustiere aufwachsen. Aber Tiere sind keine Spielzeuge, die bei Bedarf in der Ecke platziert und ignoriert werden können.
Es bedarf einer gewissen Portion an Verantwortung, um sich langfristig und zuverlässig um ein Haustier zu kümmern. Ab einem Alter zwischen fünf und zehn Jahren (bitte den individuellen Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen), können Kids einige Aufgaben rund um die Tierhaltung übernehmen. Allerdings solltest Du nicht der Illusion verfallen, dass der Nachwuchs sich in dem Alter selbst um alles kümmert. Ein Haustier ist eine Familienangelegenheit, schließlich:
- muss das Haustier täglich gefüttert und sauber gehalten werden.
- braucht das Haustier jeden Tag artgerechte Ansprache und Beschäftigung.
- ist jedes Haustier ein lebendiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen und Gefühlen.
Ob Katze, Kaninchen, Hund oder Nager, ehe ein Haustier in die Familie kommt, sollte Dein Nachwuchs Wissen zum artgerechten Umgang mit dem Wunschtier und Respekt für die Bedürfnisse von Tieren besitzen. Und sich im Klaren sein, welche Aufgaben künftig auf ihn zukommen.
Welches Tier passt in die Familie?
Hamster: Hamster sind nachtaktiv und schlafen am Tag – und wollen dann nicht gestört werden.
Meerschweinchen: Dürfen nicht alleine gehalten werden, sondern brauchen unbedingt mindestens einen artgleichen Partner und genug Auslauf.
Kaninchen: Brauchen mindestens einen arteigenen Partner, da es sich um sehr soziale Tiere handelt. Außerdem sind Kaninchen Fluchttiere, die sich nicht zum Kuscheln eignen.
Reptilien: Brauchen anspruchsvolle Pflege und eine artgerechte und abwechslungsreiche Nahrung, deren Besorgung oft kosten- und zeitintensiv ist. Außerdem scheiden beispielsweise Schildkröten Salmonellen aus, die nicht nur bei jungen Kids zu Durchfällen führen können.
Vogel: Jeder Vogel braucht Artgenossen und Platz zum Fliegen. Die Haltung in einem Käfig ist für Vögel mit Langeweile und geistiger Unterforderung verbunden.
Katze: Katzen haben ganz unterschiedliche Charaktere und brauchen ihren Freiraum. Tägliche Ansprache und spielerische Aktivität sind bei der Katzenhaltung genauso wichtig, wie die Hygiene. Wird die Katzentoilette nicht (mehrmals) täglich gesäubert, könnte die Katze ihr Geschäft aus Protest anderswo im Haus verrichten. Tipp: Viele hilfreiche Tipps zum Thema Katzen gibt es bei mein-katzenblog.de
Hund: Zählt man hochwertiges Futter, Hundesteuer, Hundehaftpflicht und Tierarztbesuche zusammen, gehören Hunde zu den teuersten Haustieren. In Niedersachsen und in Berlin (plus in einigen anderen Regionen für bestimmte Hunderassen) ist zudem ein kostenpflichtiger Sachkundenachweis (eine Art Hundeführerschein) Pflicht.
Außerdem muss ein Hund gut erzogen werden, damit er auch beim Alleinsein mit den Kids gehorcht. Je nach Rasse und Größe brauchen Hunde täglich Auslauf und Ansprache – stundenlang allein bleiben, weil die Familie in der Schule oder Arbeit ist, ist absolut tabu.
Kinder und Haustiere: Woran Du unbedingt denken solltest
Viele Kids wünschen sich ein Haustier zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Doch ein Tier als Geschenk vermittelt die falsche Botschaft. Besser ist es, die Ankunft des tierischen Familienmitglieds längerfristig vorzubereiten. Die längerfristige Auseinandersetzung zeigt dem Nachwuchs, wie ernsthaft die Anschaffung von Haustieren ist.
Ideal ist es, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren – dort gibt es viele Tierarten und Tiere unterschiedlichen Alters, die auch für absolute Anfänger geeignet sind, und dringend ein liebevolles Zuhause brauchen. Über die Besuche im Tierheim lässt sich eine Beziehung zum Tier ausbauen und abklären, ob Familienmitglieder beim Umgang mit Tieren Asthma oder Allergien entwickeln.
Wichtig ist auch zu klären, ob das Familien-Budget die Kosten für das Haustier verkraftet, wie eure Zukunftsplanung über die Lebenszeit des tierischen Familienmitglieds aussieht und wer sich um das Haustier kümmert, wenn ihr als Familie verreisen wollt.