Retrokamera
Die gute alte Kamera in Kinderhand
Meinem 11-jährigen Sohn habe ich zu seinem letzten Geburtstag eine Kleinbildkamera geschenkt. Design und Technik von vor ca. 20 bis 25 Jahren. Soll ich Ihnen etwas verraten? Er hat sich gefreut wie Bolle und die Kamera ist sein größter Schatz.
Noch eine Info dazu! Immer mehr Eltern schenken Ihren Kindern erst einmal kein Handy, sondern so ein gutes altes Knipsdings, das auf wunderbare Weise Bilder festhalten und erzeugen kann.
Warum ist Retro im Bereich der Fotografie In?
Ich bin davon überzeugt, dass Kinder Schutzräume und Ruhezonen brauchen, in die sie sich zurückziehen und entfalten können. Dazu gehört es, dass sie kreativ sein dürfen. Kreativität entsteht aber in erster Linie dort, wo sie sich ohne äußeren Druck ausleben können. Hier geht es nicht um Bewertung und Zugehörigkeit.
Das Smartphone ist leider das genaue Gegenteil davon. Alles was wir mit einem solchen Gerät tun ist vernetzt und öffentlich. Soziale Medien greifen bis in die Kinderzimmer und durchleuchten sie.
Online zu sein, Bilder unmittelbar nach oder sogar noch im Moment ihrem Entstehen hochzuladen und zu teilen ist verlockend. Doch die Reaktionen darauf stehen ebenfalls unmittelbar im digitalen Raum.
Ablehnung, Kritik sowie Häme sind die harte Realität. Kinder erleben dies in sozialen Medien, in den Gruppen ihrer Schulen und Vereine. Wer permanent dem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt ist, wird nicht kreativ, sondern passt sich an.
Konformität, eingleisiges Denken, letztlich Unfreiheit wird zur Norm. Wie schön ist es da doch, wenn ein Kind sich mit der Fotografie frei und unbeschwert entfalten darf. Die Fotografie ist eine Entdeckungsreise und immer stärker wieder gefragt, vor allem mit der Einwegkamera im Selbstversuch.
Das Teilen eines geschossenen Bildes, egal ob mit Eltern oder Freunden wird ein Akt echter sozialer Interaktion. Die Direktheit des Teilens und Mitteilens wird in aller Regel mit Wohlwollen und Bestätigung honoriert, ganz egal, ob das Bild nun verwackelt oder doch ein wenig unscharf ist. Eine Gnade, die das Netz nicht kennt.
Mein Sohn macht tolle Bilder, gut, oft witzig und gerne auch verrückt. Er lebt sich in und mit seinen Bildern aus ohne jede Angst oder Sorge, sich irgendwo damit lächerlich zu machen.
Viele Formate und Modelle stehen zur Auswahl
Die Auswahl an unterschiedlichen Kameras ist immer noch groß. Von der Spiegelreflexkamera, über die Kompaktkamera, bis hin zu den Sofortbildkameras.
Ganz besonders im Trend sind wieder die Einwegkameras. Dabei handelt es sich um kleine, sehr handliche und vor allem extrem einfach zu bedienende Kameras, welche teilweise schon unter fünf Euro zu kaufen gibt.
Die Kamera wird ausgepackt und ist es hell, wird einfach der Schalter für den Blitz nicht betätigt. Ansonsten einfach Schalter umlegen und schon kann losgeknipst werden. Egal ob für die ersten Fotografieversuche des Kindes, die Schnappschüsse von einem Partyevent, ohne Angst zu haben, dass eine teure Kamera oder das Handy geklaut werden.
Die Einwegkamera ist eine solide Begleiterin. Ist der Film dann voll, kann die ganze Kamera zum Beispiel im Drogeriemarkt abgeben werden und ein paar Tage später sind die Bilder fertig. Einfacher geht’s nicht.