Coronavirus COVID-19: Wie gefährdet sind Kinder, Babies und Schwangere?

Coronavirus KInder
Den aktuell verfügbaren Daten zufolge sind bislang keine erhöhten Risiken für Schwangere durch den Erreger SARS-CoV-2 zu erkennen.

Coronavirus COVID-19: Wie gefährdet sind Kinder, Babies und Schwangere?

Das Coronavirus (Coronavirus COVID-19) hält die Welt in Atem. Städte werden abgeriegelt, Menschen werden auf Kreuzfahrtschiffen und in Hotels eingeschlossen und Italien erklärt das gesamte Land zum Sperrgebiet. Inzwischen (Stand März 2020) haben sich mehr als 110.000 Menschen mit dem Krankheitserreger SARS-CoV-2 infiziert und Experten gehen davon aus, dass sich in Zukunft noch weit mehr Menschen an der Atemwegserkrankung COVID-19 erkranken werden.

Entsprechend groß ist die Sorge in der Bevölkerung. Desinfektionsmittel und Atemmasken sind längst ausverkauft – doch besteht tatsächlich eine so große Gefahr? Menschen ohne Vorerkrankung – und da sind sich die Virologen und andere Experten einig – müssen den Krankheitserreger SARS-CoV-2 kaum fürchten. In den häufigsten Fällen nimmt die Krankheit einen leichten Verlauf – oft sogar ohne Symptome.

Doch wie steht es eigentlich um die Schwächsten unserer Gesellschaft: um die Kinder und Babies sowie um die Schwangeren, die neues Leben in sich tragen? Wie groß ist die Gefahr einer Ansteckung für sie und wie schwer ist der Krankheitsverlauf nach derzeitigem Erkenntnisstand? Brennen auch dir diese Fragen auf dem Herzen, können wir dich schon jetzt beruhigen – die Schwere des Krankheitsverlaufs und das Risiko zu sterben erhöht sich einer Studie zufolge mit dem Alter.

 

Coronvacirus COVID-19: Wie gefährdet sind Kinder, Babies und Schwangere?

Die Gefahr einer Ansteckung und der Verlauf bei Kindern

Ende Februar 2020 infizierten sich in Deutschland erstmals Kinder mit dem Krankheitserreger SARS-CoV-2. Ermittelt werden konnte dies durch entsprechende Tests, nachdem die Kinder in ihrem Kindergarten mit einer infizierten Erzieherin in Kontakt waren. So waren es nicht, wie bei vielen Erwachsenen zuvor, die Symptome, die auf die Coronavirus-Infektion aufmerksam gemacht haben.

Der Krankheitsverlauf dieser vier Kinder deckt sich mit den bisherigen Erfahrungen der Medizin. So hat sich in den letzten Monaten, in denen sich COVID-19 verbreitet hat, gezeigt, dass erkrankte Kinder meist nur sehr milde Symptome zeigen. Oft geht die Infektion lediglich mit etwas Husten und Schnupfen, manchmal auch mit Durchfall einher.

Nur in der Hälfte der Fälle leiden die Kinder unter Fieber – das zumindest besagt eine Untersuchung, die an 15 betroffenen Kindern in Shenzhen durchgeführt wurde. In der Lunge bilden sich im Zuge der Erkrankung dennoch typische Entzündungsanzeichen und doch ist der Infektionsverlauf bei Kindern ungewöhnlich mild.

Kinder erkranken allerdings nicht weniger selten an COVID-19, als Erwachsene. Dass in der bislang größten Fallstudie des chinesischen CDC nur rund ein Prozent der 44.000 untersuchten Fälle Kinder unter neun Jahren waren und lediglich 1,2 Prozent der Fälle auf Kinder zwischen neun und 19 Jahren entfallen sind, kann durchaus an dem milden Krankheitsverlauf bei Kindern liegen. So fällt die Erkrankung bei ihnen meist deutlich seltener auf, als bei infizierten Erwachsenen, die das volle Ausmaß an Symptomen aufweisen.

 

Coronavirus COVID-19: So groß ist die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus für Babies

In der Fallstudie des chinesischen CDCs fallen auch Babies in die Gruppe der „Kinder unter neun Jahren“. So lässt sich hier nicht erkennen, wie viele Säuglinge unter den zum damaligen Zeitpunkt erkrankten Personen sind. Auch anderweitig lassen sich kaum Berichte über COVID-19 bei Babies finden.

Lediglich ein Fall wird immer wieder genannt: In China sei eine Frau noch während ihrer Schwangerschaft positiv auf den Virus getestet worden. Etwa 30 Stunden nach der Geburt ihres Kindes haben die Ärzte auch bei ihm eine Infektion feststellen können. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass die Mutter das Kind noch während es im Mutterleib war, angesteckt habe. Inzwischen sind sich Mediziner allerdings einig, dass das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit erst nach der Geburt per Tröpfchen-Infektion infiziert wurde.

Diese Annahme ist auf eine Beobachtungsstudie zurückzuführen, die im vom Coronavirus stark betroffenen Wuhan durchgeführt wurde. Die Babies von insgesamt neun Frauen, die im dritten Trimester ihrer Schwangerschaft an COVID-19 erkrankt waren, kamen per Kaiserschnitt vollkommen gesund und ohne Infektion zur Welt.

Die Gefahr einer Ansteckung von Babies besteht also durchaus – den aktuellen Erkenntnissen zufolge ist eine Erkrankung allerdings nur durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion möglich. Eine Ansteckung des Kindes im Mutterleib durch die erkrankte Mutter wird bislang ausgeschlossen.

Dass die Infektion durch Tröpfchen stattfindet, bedeutet allerdings nicht, dass eine erkrankte Mutter ihr bislang gesundes Kind nicht stillen kann. UNICEF zufolge überträgt die Muttermilch keine Atemwegsviren. Werden also alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, ist es durchaus möglich, den Säugling trotz einer Coronavirus-Infektion weiterhin zu stillen.

Wichtig ist, dass in der Nähe des Kindes und natürlich auch während des Stillens immer eine Atemschutzmaske getragen wird. Außerdem sollten sich die Hände vor und nach dem Kontakt mit dem Kind sowie dem Stillen die Hände gewaschen werden. Möglicherweise kontaminierte Oberflächen müssen zudem gereinigt und desinfiziert werden.

 

Schwangere: Die tatsächliche Gefahr einer Ansteckung und der Verlauf

Die gute Nachricht vorweg: Den aktuell verfügbaren Daten zufolge sind bislang keine erhöhten Risiken für Schwangere durch den Erreger SARS-CoV-2 zu erkennen.

Allerdings liegen bis dato (März 2020) nur begrenzte epidemiologischen Kenntnisse vor und die wenigen Studien, die sich auf Schwangere und das COVID-19 beziehen, widmen sich vor allem jenen Schwangerschaften, bei denen es erst im dritten Trimester zu einer SARS-CoV-2-Infektion kam.

Die klinischen Merkmale, die eine COVID-19-Pneumonie (Lungenentzündung) bei schwangeren Frauen aufweist, ähnelt die nicht-schwangerer Erwachsener sehr. Große Unterschiede in Bezug auf das Infektionsrisiko und auf die Schwere des Verlaufs wurden bislang also nicht festgestellt.

Dennoch empfehlen Experten, dass Schwangere im Verdachtsfall immer einer systematischen Untersuchung unterzogen werden sollten. Sollte tatsächlich eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegen, wird eine engmaschige Überwachung der Gesundheit der Mutter und des Ungeborenen angeraten.

Um zu vermeiden, dass sich schwangere Frauen zeitgleich mit COVID-19 und der Influenza infizieren, empfiehlt der Berufsverband der Frauenärzte Schwangeren sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

 

Influenza vs. Coronavirus: Was ist gefährlicher?

In Anbetracht der Medienberichte rund um den Coronavirus und der Maßnahmen, die Behörden, Unternehmen und Privatpersonen derzeit ergreifen, glauben viele, dass COVID-19 weitaus gefährlicher ist, als die klassische Grippe.

Das stimmt so allerdings nicht. In den letzten Tagen (Stand März 2020) haben sich rund 1100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Neue Infizierungen mit dem Influenza-Virus gab es in der letzten Woche hingegen mehr als 18.800 – und das sind nur die bestätigten Fälle.

Auf der anderen Seite gibt es gegen die Grippe bereits Impfstoffe, die eine Infektion von Anfang an verhindern können. Gegen das SARS-CoV-2 ist bislang noch keine Impfung auf dem Markt. Hinzu kommt, dass die Sterberate bei der Grippe 0,2 Prozent beträgt. Das bedeutet, dass „nur“ zwei von 1000 Menschen an der Grippe sterben. Bei COVID-19 ist die Sterberate noch nicht bekannt. Allerdings gehen die WHO-Experten in Europa von einer Rate von 0,7 Prozent aus. Das sind bis 1000 Erkrankten immerhin fünf Tote mehr als bei der Grippe.

So weist das Coronavirus eine etwas höhere Letalität (Sterbewahrscheinlichkeit) auf. Allerdings ist es bislang wahrscheinlicher, an einer Grippe zu erkranken. Bis die Infektionsraten beider Krankheiten vergleichbar sind, könnte es bereits einen wirksamen Impfstoff geben, der vor einer Infektion schützt.

 

Unser Fazit zu Coronavirus COVID-19:

Bei rund 1.100 Infizierten zum derzeitigen Stand (März 2020) ist es noch zu früh, um konkrete Prognosen für die Zukunft aufzustellen. Der Höhepunkt des Coronavirus scheint bislang zwar noch nicht erreicht zu sein, dennoch gibt es erst einmal keinen Grund, Panik zu bekommen. Die Körper der Kinder und Jugendlichen scheinen in den meisten Fällen deutlich besser mit dem Virus zurechtzukommen, als der Körper Erwachsener. Und auch jede bisher erkrankte Schwangere litt unter einem ähnlich schweren Krankheitsverlauf, wie die gleichaltrigen nicht-schwangeren Infizierten.

Zur Eindämmung der Gefahr einer Ansteckung, die Hygieneregeln zu beachten, die auch bei anderen ansteckenden Krankheitswellen gelten:

  • die Hände mindestens 20 Sekunden gründlich mit Seife waschen
  • immer in die Armbeuge niesen
  • bei versehentlichem in die Hände niesen gilt es, sich schnellstmöglich die Hände zu waschen

Wer sich damit sicherer fühlt, kann natürlich auch zu Desinfektionsmittel greifen. Allerdings möchten wir dich mit Blick auf den aktuellen Mangel an Schutzmasken und Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern darum bitten, nur so viel Desinfektionsmittel zu kaufen wie du auch tatsächlich benötigst, um dir gelegentlich die Hände zu desinfizieren.

Eine gesunde Ernährung kann in diesen Tagen übrigens ebenfalls nicht schaden. So hilfst du deinem Körper dabei, sein Immunsystem zu kräftigen, damit er im Ernstfall gut mit den Viren umgehen kann.

Image by Holger Grybsch from Pixabay
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