Allergische Reaktion auf Insektenstich: Insektengiftallergie bei Kindern

Allergische Reaktion auf Insektenstich: Insektengiftallergie bei Kindern
Insekten stellen die größte und artenreichste Klasse der Tiere dar. Einige von ihnen können per Stachel ein wirksames Gift injizieren, das bei Menschen zu schweren allergischen Erscheinungen führen kann.

Allergische Reaktion auf Insektenstich: Insektengiftallergie bei Kindern

Die Sommerszeit gilt als Insektenzeit. Wenn die Temperaturen steigen und es im Garten blüht, sind Wespe, Mücke und Co. nicht weit entfernt. Die Kaffeetafel im Freien oder das Grillfest am Abend werden nicht selten von stechenden Plagegeistern gestört. Für den Nachwuchs mit einer Insektengiftallergie kann das Zusammentreffen lebensbedrohlich sein.

 

Allgemeine Infos zur Insektengiftallergie bei Kindern

Bei einer Insektengiftallergie reagieren die Betroffenen auf bestimmte Proteine im Gift. Diese auch als Anaphylaxie bezeichnete Reaktion des Körpers fällt unterschiedlich stark aus. Je nach Grad sind Symptome wie ein Ausschlag auf der Haut, Benommenheit oder im Ernstfall ein anaphylaktischer Schock mit Atem- und Kreislaufstillstand möglich.

Vor einem Stich von Wespe, Biene und Mücke sollte sich bei einer vorliegenden Insektengiftallergie besonders geschützt werden. Etwa 1 von 100 Kindern leidet an einer Insektengiftallergie. Oftmals ist den Familien gar nicht bewusst, dass eine Überempfindlichkeit beim Nachwuchs besteht, dabei kann eine schwere Anaphylaxie das Leben der Kleinen gefährden. Der erste Stich muss noch keine Symptome mit sich bringen, dieser kann allerdings eine Sensibilisierung auf das Gift bewirken.

Dabei deklariert das Immunsystem das jeweilige Protein im Giftcocktail als Feind und fährt beim nächsten Kontakt alle Geschütze auf. Eine allergische Reaktion auf Wespenstiche ist mit circa 2/3 aller Fälle die häufigste Art der Insektengiftallergie. Auch wenn die Ernst zunehmenden Lebewesen nur bei Gefahr zustechen, so passieren schnell Situationen, in denen das Tier eine Bedrohung erkennt und ihren Giftstachel gebraucht. Um Kinder mit einer Insektengiftallergie keinem Risiko auszusetzen, solltest Du sie aber nicht zu Hause einsperren. Eine gewisse Obacht ist dennoch angebracht.

 

Wie lange dauert eine allergische Reaktion auf Insektenstich?

Bei einem Insektenstich bewirkt das injizierte Gift eine Schwellung und Rötung rund um die Einstichstelle, die oftmals von starkem Juckreiz begleitet werden. Auftretende Symptome können innerhalb von 24 Stunden abklingen. Eine verstärkte Lokalreaktion liegt vor, wenn die Schwellung einen Durchmesser von über 10 Zentimetern aufweist und über einen Tag hinaus besteht. Eine sehr starke allergische Reaktion verursacht länger anhaltende körperliche Anzeichen. Wird die Anaphylaxie nicht behandelt, kann Atemnot oder sogar der Herzstillstand eintreten.

 

Woran erkenne ich eine Insektengiftallergie?

Wenn bei Dir oder Deinem Kind eine schwere Form der Insektengiftallergie vorliegt, kommt es nicht nur zu einer Schwellung und Juckreiz. Die allergische Reaktion weitet sich nämlich auf den ganzen Körper aus. Zur lokalen Rötung und Schwellung gesellen sich Symptome wie Schwindelgefühl, Übelkeit, Bauchschmerzen, Frösteln, Herzrasen, Schluckbeschwerden und Atemnot. Eine Anaphylaxie kann zudem tränende Augen und Anzeichen einer Erkältung hervorrufen. Die verschiedenen Eiweiße im Insektengift haben Einfluss auf das zentrale Nervensystem. Bei sehr schweren Verläufen kann das gesamte Herz-Kreislauf-System zusammenbrechen.

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Wie merke ich, dass ich gegen Bienen allergisch bin?

Eine allergische Reaktion auf einen Bienenstich zeigt rund 20 Prozent der Bevölkerung. Die Insekten sind zwischen Mai und August aktiv und sammeln fleißig Nektar. Im Gegensatz zu Wespen sind sie weniger aggressiv und stechen nur im Ernstfall zu. Bei einem Bienenstich spritzt das Tier nur etwa 0,1 Milligramm seines gelblichen Gifts, trotzdem kannst Du heftige Symptome darauf zeigen. Eine Schwellung, die sehr dick und groß im Durchmesser ist, ist ein eindeutiges Anzeichen auf eine Insektengiftallergie.

Wird Dir plötzlich schlecht und bekommst Schluckbeschwerden, ist besondere Aufmerksamkeit angebracht. Bei Atemnot solltest Du direkt den Notarzt kontaktieren. Zeigst Du auf einen Bienenstich nur leichte Symptome, die innerhalb eines Tages wieder abklingen, brauchst Du Dir keine Sorgen machen und kannst den Sommer ganz unbeschwert genießen.

 

Kann ein Bremsenstich gefährlich werden?

Bremsen sind ziemliche Plagegeister, die erst Ende Juli und im August auf Beutejagd gehen. Anders als Bienen und Wespen sind die Insekten auf das Blut eines Menschen aus. Ein Bremsenstich entsteht nicht durch sich ein bedroht gefühltes Tier, sondern mit Absicht. Für Allergiker kann ein Bremsenstich Gefahr für Leib und Leben bedeuten. Die allergische Reaktion wird beim Biss der Insekten durch den injizierten Speichel ausgelöst und kann neben Schwellungen zu Atemnot und Schockzuständen führen. Heftige Anzeichen einer Anaphylaxie nach einem Bremsenstich erfordern die Zuhilfenahme eines Notarztes.

 

Was tun bei allergischer Reaktion auf Mückenstiche?

Eine Anaphylaxie, die durch einen Mückenstich auftritt lässt sich mit rezeptfreien Antiallergika aus der Apotheke behandeln. Als erste Maßnahme ist Kühlung angesagt. Mit Kühlgels oder kühlenden Kissen aus der Gefriertruhe kannst Du die allergische Reaktion auf einen Mückenstich gering halten. Die Kälte reduziert die Schwellung und lindert den Juckreiz.

Auch mit Hausmitteln kannst Du die Auswirkungen mindern. Heißes Wachs oder eine aufgeschnittene Zwiebel, mit welcher der Mückenstich eingerieben wird, sollen gegen Rötungen, starke Schwellungen und Juckreiz helfen. Fällt die Anaphylaxie heftiger aus, ist besser ein Arzt zu kontaktieren.

 

Welche Medikamente bei allergischem Schock?

Die Notfalltherapie bei einer stärkeren Anaphylaxie beinhaltet meist die Verabreichung von Adrenalin. Das Hormon ist ein wichtiger Botenstoff, der eigentlich im Nebennierenmark gebildet und bei Gefahr ausgeschüttet wird. Eine Injektion von Adrenalin in die Vene verbessert die Atmung und aktiviert den Blutzuckerstoffwechsel.

Neben dem Hormon sind Antihistaminika und Glukokortikoide die wichtigsten Medikamente bei der Behandlung einer heftigen anaphylaktischen Reaktion. Antihistaminika hemmen die Wirkung von Histamin , indem sie spezielle Rezeptoren blockieren. Dieser Effekt führt zu einer Besserung diverser durch eine Allergie ausgelöste Beschwerden. Glukokortikoiden wirken in höheren Konzentrationen entzündungshemmend und immunsuppressiv.

Antihistaminika und Glukokortikoide besitzen den Nachteil, dass ihr Effekt auf eine allergische Reaktion deutlich später einsetzt als bei Adrenalin. Kinder mit einer ausgeprägten Insektengiftallergie können im Sommer mit einem Adrenalin-Autoinjektor ausgestattet werden, damit sie sich im Ernstfall das Medikament intramuskulär auch selbst verabreichen können.

Image by Holger Grybsch from Pixabay
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