Früh­ge­bur­t: Hoffen und Bangen

Früh­ge­bur­t: Hoffen und Bangen

Früh­ge­bur­t: Hoffen und Bangen

Von einer Früh­ge­bur­t spricht man dann, wenn ein Kind vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Zwar gibt es Möglichkeiten, eine Geburt hinauszuzögern, dies jedoch nur in begrenztem Maße. So kommen ca. 6 Prozent aller Menschen in Europa als Früh­ge­bur­t zur Welt. Hier erfährst Du alles Wichtige, was Du rund um dieses Thema wissen musst.

 

Wann ist ein Kind lebensfähig?

Kinder, die vor der 22. Schwangerschaftswoche geboren werden, sind nicht lebensfähig. Danach steigt die Überlebenschance bis zum Ende der 23. Schwangerschaftswoche auf etwa 50 Prozent an. Davon wiederum bleiben aber 20 bis 30 Prozent der Kinder dauerhaft behindert. Bei einer Frühgeburt nach der 24. Schwangerschaftswoche steigt die Überlebenschance auf 60 bis 80 Prozent, doch auch hier gibt es für das Baby keine Garantien auf ein Überleben.

 

Kann ein Baby in der 29. SSW überleben?

Dank der rasanten Entwicklung der Medizin in den letzten Jahrzehnten überlebt ein Frühgeborenes in ab der 28. bis 33. SSW in Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 96 und 98 Prozent, wobei der zweite Wert vor allem gegen Ende dieser Phase erreicht wird. Ab SSW 33 gibt es keine Unterschiede mehr zur Überlebenswahrscheinlichkeit von Kindern, die zum üblicherweise anstehenden Geburtstermin zur Welt kommen. Insofern ist diese Frage klar positiv zu beantworten – ein Baby hat ab diesem Zeitpunkt sogar ausgesprochen gute Überlebenschancen.

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Warum kommt es zu Frühgeburten?

Für eine Früh­ge­bur­t gibt es natürlich zahlreiche unterschiedliche Ursachen. Oft wirken gleiche mehrere Faktoren ungünstig zusammen, sodass ein einzelner Aspekt nicht verantwortlich zu machen ist. Bekannte Risikofaktoren bei einer Schwangerschaft unterscheidet man nach jenen auf mütterlicher und jenen auf der Seite des Kindes.

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Bei der Mutter kommen vor allem diese Gründe in Betracht:

  • allgemeine Infektionen sowie hormonelle Erkrankungen
  • Gebärmutterfehlbildungen oder Myome in den Gebärmuttermuskeln
  • psychische Belastungen (nicht zuletzt durch problematische soziale oder wirtschaftliche Verhältnisse)
  • Plazentainsuffizienz
  • Historie von vorangegangenen Fehlgeburten
  • sehr junge (unter 20) oder relativ alte (über 35) Mutter
  • Drogen-, Alkohol- oder Nikotinkonsum

 

Beim Baby sind die häufigsten Ursachen für eine verfrühte Geburt die folgenden:

Kommen einige dieser Risikofaktoren auch noch auf beiden Seiten – Mutter und Kind – zusammen, erhöht sich die Gefahr einer Fehlgeburt natürlich noch einmal umso mehr.

 

Was sind Anzeichen für eine Früh­ge­bur­t und wie merkt man, dass man eine solche bekommt?

Natürlich geben alle schwangeren Frauen während einer Schwangerschaft große Acht auf ihren Körper, horchen immer wieder hinein. Dabei ist es auch möglich, Anzeichen einer verfrühten Geburt zu erkennen. Die sind vor allem vorzeitige Wehen. Ist auch der Muttermund bereits geöffnet und kommt es dazu auch noch zu Blutungen, steht in aller Regel eine verfrühte Geburt kurz bevor.

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Gut für dich ist es aber zu wissen, dass nicht jeglicher größerer Verlust von Flüssigkeit automatisch ein Platzen der Fruchtblase bedeutet. Es ist durchaus nicht selten, dass Schwangere auch ohne ein solches Platzen hin und wieder ein wenig Fruchtwasser verlieren.

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Die üblichen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen sollte man natürlich trotzdem wahrnehmen, auch wenn diese nicht per se vor einer verfrühten Geburt schützen.

 

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Früh­ge­bur­t bei mir?

Das ganz persönliche Risiko einer Fehlgeburt ist schwer zu bemessen. Es dürfte Dich aber beruhigen, dass nur 0,5 Prozent der Babys bei oder kurz nach der Geburt versterben. Die Häufigkeit einer Früh­ge­bur­t liegt zwischen 6 und 7 Prozent. Je nach Zugehörigkeit einer Risikogruppe (siehe oben) kann sich diese Häufigkeit aber auch stark nach oben oder nach unten verschieben. Insofern ist es äußerst ratsam, all jene Faktoren, die man selbst beeinflussen kann, so weit es geht zu minimieren oder komplett auszuschließen.

 

Was kann man gegen eine Früh­ge­bur­t tun?

Es gibt einige Maßnahmen, die man ergreifen sollte, um das Risiko einer verfrühten Geburt zu verringern. Zunächst sollte man Wäsche aus Naturfasern tragen. Diese fördern nicht das Wachstum von Hefepilzen in der Scheide, wie es bei anderen Materialien der Fall sein kann. Eine Scheideninfektion ist eines der größten Risiken mütterlicherseits für eine Frühgeburt. Grundsätzlich sollte dort deshalb ein feucht-warmes Klima vermieden werden. Auch eine ausgewogene Bewegung und auch als Schwangere ausreichen Bewegung stärken das Immunsystem. Dazu solltest Du auf Slipeinlagen verzichten und keine Gels oder Sprays in die Scheide einführen.

Hier kommen auch wieder die Routine-Untersuchungen ins Spiel. Dort kann ein Infekt früh und möglicherweise noch rechtzeitig erkannt werden, der dann mit Antibiotika bekämpft werden kann.

Außerdem kannst Du heutzutage auch regelmäßig selbst den pH-Wert Deiner Scheide messen. Das geht ganz schnell und unkompliziert. Der pH-Wert sollte stets zwischen 4,0 und 4,4 liegen. In diesem sauren Bereich ist der Schutz vor Keimen am höchsten. Verlässt Dein Intimbereich diese Grenzwerte, kannst Du sofort einen Arzt aufsuchen.

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Wie kündigt sich ein Abgang an?

Häufigste Anzeichen für eine drohende Fehlgeburt sind vaginale Blutungen, die oft recht stark sind. Dazu kommen Schmerzen im Unterleib, vergleichbar jenen bei der Menstruation. Weitere Indizien sind verfrühte Wehen, ein Abgang von Fruchtwasser und in der Regel auch Kopfschmerzen. Dabei sind diese Anzeichen immer gleich, egal, wie weit fortgeschritten Deine Schwangerschaft bereits ist. In all diesen Fällen ist das Baby aber noch am Leben – zumindest in Bezug auf seine Herzfunktion.

Es gibt aber leider auch besondere Arten der Fehlgeburten, bei denen die schwangere Frau im Prinzip nichts merkt. Dies ist dann der Fall, wenn das Herz von dem Baby bereits nicht mehr schlägt.

Image by Holger Grybsch from Pixabay
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Catrin ist eine erfahrene Autorin und passionierte Expertin für Elternschaft und Familienleben. Als Mutter selbst kennt sie die Herausforderungen und Freuden des Elternseins aus erster Hand und bringt ihre persönlichen Erfahrungen in ihre Arbeit ein. Ihre einfühlsame Art, ihr fundiertes Fachwissen und ihr breites Spektrum an Themen machen sie zu einer idealen Autorin für eltern-heute.de. Catrins Artikel zeichnen sich durch Empathie, Verständnis und praktische Ratschläge aus, die Eltern auf ihrem Weg unterstützen und inspirieren. Mit ihr an Bord können wir sicher sein, dass unsere Leser stets hochwertige und relevante Inhalte erhalten, die sie in ihrem Familienleben bereichern.