Umweltfreundlich und gesünder: Schädlinge im Haus ohne Gift loswerden
Angelockt durch Speisereste, Licht und Wärme gelangen Insekten durch geöffnete Fenster ins Haus. Zwar können sich Schädlinge verborgen in Ritzen und Spalten vor uns verstecken, doch nehmen wir durch Überbleibsel wie Larvenreste, Gespinste oder Kotpartikel von ihrer Anwesenheit Kenntnis. Neben dem Ekelfaktor machen vor allem gesundheitstechnische Faktoren eine Bekämpfung notwendig, da beim Konsum befallener Lebensmittel oder dem Kontakt mit Hinterlassenschaften Darmbeschwerden oder gar allergische Reaktionen auftreten können.
Nicht wenige greifen zur Bekämpfung der Schädlinge zur Chemiekeule. Einerseits wirkt das Gift präzise und tödlich, doch birgt der Einsatz von Gift eine große Gefahr für im Haushalt lebende Haustiere oder Kinder. Das Gift in Insektiziden wie Sarin oder Diazinon kann mitunter auch beim Menschen schwere Symptome auslösen. Gerade Kleinkinder laufen aufgrund ihrer natürlichen Neugierde schnell Gefahr, Gift zu schlucken, einzuatmen oder über die Haut aufzunehmen. Zu den typischen Symptomen zählen Atemnot, Augentränen und Herzprobleme. Bei Verdacht ist umgehend die Giftnotrufzentrale zu konsultieren und deren Anweisungen Folge zu leisten.
Schädlinge im Überblick – Verschiedene Arten
1. Hygieneschädlinge: Zu den Hygieneschädlingen zählen etwa Flöhe, welche durch ihre Stiche Krankheiten übertragen können. Auch Haustiere sind nicht vor einem Befall gefeit. Weitere Hygieneschädlinge sind etwa Milben, die für die Entstehung einer Hausstauballergie verantwortlich sind.
2. Materialschädlinge: Sie stellen keine direkte Gefahr für den Menschen dar, sorgen hingegen für Schäden an Materialien im Haus wie Holz, Papier, Leder oder Textilien. Zu den bekanntesten Vertretern der Art gehören der Holzwurm, Teppichkäfer und die Kleidermotte.
3. Vorratsschädlinge: Verrottende und verdorbene Lebensmittel sind kennzeichnend für einen Befall mit Vorratsschädlingen. Zu ihnen gehören unter anderem Speckkäfer, Getreidemotten, Schaben und Mehlkäfer. Eine rasche Bekämpfung ist ratsam, da eine Krankheitsübertragung von Ruhr oder Typhus möglich ist.
4. Lästlinge: Sie verrichten zwar keine Schäden im Haushalt, sind jedoch ungern gesehene Gäste im Haushalt. Spinnen, Silberfische oder Kellerasseln stellen keine Gefahr für die Gesundheit des Menschen dar.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Es gibt einige Hausmittel und Tipps, mit denen sich einem Schädlingsbefall effektiv vorbeugen lässt. Vom feucht-warmem Milieu in unseren Wohnungen profitieren Schädlingspopulationen. Regelmäßiges Lüften und das verschließen von Löchern und Ritzen im Haus hält Schädlinge fern. Auch Fliegengitter oder der Einsatz ätherischer Öle mit Zitronen-, Lavendel- oder Wacholderduft können einem Befall vorbeugen. Essensreste und befallene Lebensmittel hingegen locken etwa Fruchtfliegen magisch an und sind rasch zu entfernen.
Bekämpfung von Lebensmittelmotten
Hierzulande gibt es zahlreiche verschiedene Mottenarten. Die bekanntesten unter ihnen sind die Kornmotte, Samenmotte, Dörrobstmotte und Mehlmotte. Auf ihrem Speiseplan stehen vorwiegend Mehl, Getreideprodukte und Tierfutter, aber auch Schokolade, Gewürze, Nüsse oder Tee. Als Vorratsschädling macht sie sich vorwiegend in der Küche breit. Zu den typischen Symptomen eines Befalls gehören löchrige Verpackungen, verklumpte Lebensmittel und Gespinste ihrer Larven in Ecken und Ritzen der Vorratskammer. Neben der sorgfältigen Reinigung aller befallenen Schränke und Kammern mit Essig gilt es befallene Lebensmittel zu entsorgen. Bewährt hat sich der Einsatz spezieller Pheromon-Fallen mit Klebestreifen, welche die Motten anlocken und die Population langsam aber sicher ersticken. Larven lassen sich mit Nützlingen wie Schlupfwespen bekämpfen, welche nach getaner Arbeit von selbst verschwinden.
Fruchtfliegen aus der Küche verbannen
Kaum steigen im Frühjahr die Temperaturen, machen sich Fruchtfliegen in der Küche breit und vermehren sich exponentiell in rasantem Tempo. Ins Haus eingeschleppt durch befallenes Obst aus dem Supermarkt macht sie sich über gärendes Obst, Wein oder Essig und andere Speisereste her. Abhilfe schafft eine selbstgebaute Fruchtfliegen Falle aus einem Tropfen Spülmittel, etwas Apfelessig und Rotwein. Beim Versuch, die süßliche Flüssigkeit aufzunehmen, landen die Fliegen aufgrund der herabgesetzten Oberflächenspannung in der Falle und ertrinken. Auch im Handel erhältliche Fallen arbeiten mit speziellen Lockmitteln, doch ist eine selbstgebaute Falle ebenso effektiv und deutlich kostengünstiger.
Effektive Hausmittel gegen Stubenfliegen
Auch die gemeine Stubenfliege ist in der Lage, Krankheiten zu verbreiten. Sie lassen sich auf verwesenden Tieren nieder und landen mitsamt Bakterien und Krankheitserregern auf unseren Lebensmitteln. Zwar besitzt sie nur eine kurze Lebensdauer, doch kann eine einzige Fliege innerhalb ihres Lebenszyklus bis zu 1.000 Nachkommen produzieren. Glücklicherweise gibt es einige einfach umsetzbare Tipps, um Fliegen loswerden zu können. Eine natürliche Duftbarriere bestimmter Pflanzen wie Geranien, Lavendel oder Basilikum ist schnell auf dem Balkon oder der Terrasse errichtet und hält Fliegen fern. Auch Duftkissen und ätherische Öle haben sich als wirkungsvolles Hausmittel bewährt.
Fazit – Biologische Schädlingsbekämpfung als ungefährliche und umweltfreundliche Alternative
Ökologische Bekämpfungsmittel wirken langfristig und versprechen keinen sofortigen Erfolg, allerdings stellen sie keine Gefährdung für im Haushalt lebende Kinder dar und erhalten das ökologische Gleichgewicht. Auch wird das Grundwasser nicht mit schwer abbaubaren Stoffen belastet.