Motten: wie man dem Befall vorbeugt und die Schädlinge loswird
Motten gehören zu jenen Insekten, die niemand bei sich zu Hause willkommen heißt. Grob unterscheidet man die Schädlinge zwischen Lebensmittelmotten und Kleidermotten. Aber was kann man gegen den Befall tun? Und wie beugt man vor? Ein Überblick.
Die Unterschiede zwischen den Kleidermotten und den Lebensmittelmotten
Auf den ersten Blick sehen die beiden Arten ähnlich aus. Doch wer auf Details achtet, stellt schnell fest: Sie haben nicht viel gemeinsam!
Es gibt nicht „die eine Lebensmittelmotte“. Stattdessen unterscheidet man zwischen Mehlmotten, den Dörrobstmotten und den Speichermotten. Sie alle wurden nach den Lebensmitteln oder Orten benannt, an welchen sie am häufigsten auftauchen.
Lebensmittelmotten haben eine braune Farbe mit schwarzem oder dunkelbraunem Muster. Sie werden in ausgewachsenem Zustand rund 2,5 Zentimeter groß. Sie Larven sind gelblich gefärbt und nur zwischen 1, 2 und 1, 7 Zentimeter groß. Einen Laien erinnern die Larven optisch an Maden.
Kleidermotten sind in ausgewachsenem Zustand zwischen 4 Millimeter und einem Zentimeter groß. Anders als die Lebensmittelmotten sind sie nicht dunkelbraun, sondern haben eine helle strohgelbe oder silbrige Farbe. Sie haben keine Maserung in Form von Streifen. Flecken oder Punkten.
Die Larve besitzen einen hellen Körper und einen dunklen Kopf. Sie sind etwas kleiner als die Larven der Lebensmittelmotte. Kleidermotten halten sich direkt in Kleidung oder in der Nähe textiler Gegenstände auf. Die Lebensmittelmotte trifft man hingegen in der Küche oder im Vorratsraum an.
Diese Schäden verursache die Kleidermotten
Erwachsene Tiere richten – anders als viele Menschen glauben – keinen Schaden an. Vielmehr sind es die Larven, welche die ungeliebten Löcher in Kleidung, Teppichen oder anderen textilen Gegenständen verursachen.
Die Larven ernähren sich von Keratin. Deshalb nisten sie sich vor allem dort ein, wo sich rein natürliche Stoffe befinden. Dazu gehören Pelze, Federn, Wolle und sogar natürliche Dämmstoffe. Kunstfasern sind für die Tiere hingegen uninteressant.
Der Schäden an den verschiedenen Materialien können je nach Menge der Larven beträchtlich sein. Werden die Tiere erst spät entdeckt, bleibt häufig nichts anderes mehr übrig, als den Teppich oder das Kleidungsstück zu entsorgen. Sind die Löcher groß und an mehreren Stellen sichtbar, kann man sie nur schwierig reparieren.
Was die Lebensmittelmotten im Haushalt anrichten
Bei den Lebensmittelmotten handelt es sich um Schädlinge, die sich an den Lebensmitteln gütlich tun. Sie lieben vor allem Getreide, Mehl, Müsli, aber auch Trockenfrüchte und viele weitere abgepackte Lebensmittel, die eigentlich lange haltbar sind.
Die Larven ernähren sich von den Lebensmitteln. Sie hinterlassen hier für Menschen gut sichtbare helle Gespinste, welche die Vorräte verunreinigen. Auch Kot setzen sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere ab.
Sehr häufig gelangen die Lebensmittelmotten nicht etwa durch Zufall mittels eines offenen Fensters in die Wohnung, sondern man schleppt sie durch den Kauf neuer Vorräte ein. Fühlen sich die Falter in Anbetracht der Lebensmittelart wohl, breiten sie sich nach der Eiablage schnell aus.
So schützt man sich effektiv vor Lebensmittelmotten
Vor den Lebensmittelmotten schützt man sich am besten, indem man die für Motten besonders attraktiven Lebensmittel vor dem Wegräumen in den Schrank genau kontrolliert. Wer Gespinste, Larven oder gar erwachsene Tiere mit bloßem Auge erkennt, sollte die Lebensmittel sofort entsorgen.
Lebensmittel wie Mehl, Haferflocken und Trockenfrüchte werden nicht offen oder in angebrochenen Tüten gelagert, sondern in Dosen oder Schüsseln gefüllt, die man mit einem Deckel fest verschließen kann. So gelangen die Lebensmittelmotten nicht in die Nahrung und werden sich folglich nicht verbreiten.
Die Vorratsschränke und Küchenschränke werden regelmäßig feucht ausgewischt, gelüftet und alte Lebensmittel aussortiert. So gehen Verbraucher sicher, dass bereits eine geringe Anzahl an Lebensmittelmotten sofort entdeckt wird. Je früher man den Befall bemerkt, desto besser stehen die Chancen, den Tieren jetzt noch Herr zu werden.
Vor Kleidermotten schützen
Alle infrage kommenden Kleidungsstücke, Teppiche und sonstige Textilien, die aktuell nicht benutzt werden, kommen in eine saubere, luftdichte Verpackung. Hier bietet sich zum Beispiel das Vakuumieren an. Sowohl vor dem Wegpacken als auch nach dem Auspacken der Stücke werden diese gründlich ausgelüftet und gewaschen – sofern das Material dies erlaubt.
Während man das Schlafzimmer, den Keller, den Dachboden oder das Ankleidezimmer lüftet, bleiben alle Fenster offen und werden danach wieder gut verschlossen. Direkt nach dem Lüften erfolgt ein kurzer Kontrollblick. Wer eine Motte entdeckt, fängt diese sofort ein und bringt sie nach draußen.
Im Handel gibt es spezielle Duftsäckchen, die gegen die Kleidermotten helfen. Die Gerüche wirken auf Kleidermotten alles andere als attraktiv. Die Folge: Motten lassen sich gar nicht erst im Kleiderschrank nieder, sondern suchen sich ein anderes Zuhause.
Teppiche, Sofas und andere textile Objekte im Haushalt werden regelmäßig kontrolliert. Man dreht sie um, schüttelt sie aus, entfernt den Staub und hängt oder legt die Textilien in die Sonne. Weder die Kleidermotte selbst noch die Larve mag Tageslicht oder frische Luft – mit etwas Glück kommen die Tiere aus ihren Verstecken und werden so schneller entdeckt.
So wird man die Motten los
Inzwischen gehen viele Menschen gegen die Motten mit Nützlingen vor. Man kann diese Schlupfwespen im Set online bestellen. Sie werden am betreffenden Ort freigelassen und breiten sich dort aus.
Mit einem speziell zu diesem Zweck vorgesehenen Stachel legen sie die eigenen Eier in die Eier der Motten. Auf diese Weise sterben die Schädlinge mit der Zeit aus. Sind die Motten weg, werden auch die Schlupfwespen nach und nach aussterben.
Befinden sich Motten in den Schränken oder in anderen Möbeln, sollte man diese gründlich lüften und reinigen. Wichtig ist dabei, dass man so genau wie möglich vorgeht. Sowohl Larven als auch Eier sind sehr klein und landen daher häufig in feinen Ritzen oder Schlitzen. Deshalb muss man diese genau untersuchen und mit einem dünnen Werkzeug säubern.
Besonders eignet sich ein Gemisch aus Wasser und Essigessenz – diese Mischung wirkt gleichzeitig desinfizierend. Nach dem Putzen wird alles gründlich getrocknet. In den Ritzen und schmalen Schubladen kommt ein Föhn zum Einsatz, damit keine Feuchtigkeit verbleibt.