Parasitäre Erkrankungen bei Kindern: Krätze und Läuse
Krätze: Ansteckung, Symptome und Behandlung
Die Krätze ist eine Hauterkrankung welche durch Milben verursacht wird und äußerst ansteckend ist. Eine Übertragung kann durch engen Hautkontakt mit einem Erkrankten geschehen. Die übertragenen Parasiten lösen mit ihren Ausscheidungen eine allergische Reaktion aus welche vor allem durch Juckreiz und Ausschlag gekennzeichnet ist. Wenn eine Krätze tatsächlich diagnostiziert wurde, kann diese rasch und wirksam behandelt werden.
Ansteckung
Eine Übertragung von Krätze erfolgt durch direkten Hautkontakt. Es gibt daher auch keinen definierten Zwischenwirt wie bei manch anderen Infektionskrankheiten. Damit jedoch eine Übertragung stattfinden kann, muss ein längerer Körperkontakt mit einem Erkrankten bestehen damit die Milben auch tatsächlich weiterwandern können. In den meisten Fällen werden Milben beim Geschlechtsverkehr übertragen, daher wird die Krätze auch zu den sexuell übertragbaren Krankheiten ezählt.
Die typischsten Übertragungswege sind:
- gemeinsames Spielen
- Körperpflege von kleinen Kindern durch die Elternteile
- Schlafen im gemeinsamen Bett
- Kuschen und Liebkosen
Krätze erkennen
Auch wenn Krätze Symptome in den meisten Fällen klar und deutlich sind, kann diese Art der Erkrankung jedoch auch oft mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Der Grund dafür ist, dass die Krätze im europäischen Raum sehr selten geworden ist.
Direkte Krätze Symptome
Die Milben können sich kleine Tunnel in die oberstes Hautschicht des Menschen graben welche sich als unregelmäßige zwei bis drei Zentimeter lange Milbengänge zeigen. Mit dem bloßen Auge erscheinen diese Milbengänge meist bräunlich-rötlich.
Die Anzahl der Milbengänge kann je nach Krankheitsstadium stark variieren. Während gesunde Menschen in der Regel nicht mehr als zwölf Milbengänge aufweisen so können bei einem Menschen mit geschwächten Immunsystem mehrere tausende solcher Milbengänge vorhanden sein.
Indirekte Krätze-Symptome
Wenn eine Krätzenmilbe übertragen wurde, löst dies bei den meisten Menschen eine Hautveränderung aus. Das Hauptsymptom der Krätze-Übertragung ist der Juckreiz welche schlussendlich mit Krätze einhergeht.
Zudem wird die Krätze durch folgende Symptome definiert:
- Starker Juckreiz mit Brennen
- Hautausschlag
- Krusten
- Bläschen und Pusteln
Die meisten Symptome zeigen sich im Bereich der Handgelenke, Brustwarzenvorhöfe, Nabel, Achselregion und auch zwischen den Fingern und Zehen.
Behandlung
Eine Erkrankung mit der Krätzmilbe wird schnell, schonend und effektiv behandelt. Jedoch spielt vor allem auch das Immunsystems des Erkrankten eine wesentliche Rolle bei der Behandlung und bei den Erfolgsaussichten der Heilung. Das wichtigste ist es, die einzelnen Parasiten abzutöten damit diese keine weiteren Gänge mehr bilden können.
Zu den gängigsten Behandlungswirkstoffen zählen Permethrin, Benzylbenzoat und Alletrhin. Diese Wirkstoffe finden sich in speziell zubereiteten Cremen welche großzügig auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass sämtliche Körperöffnungen und auch Schleimhäute bei der Einreibung ausgespart werden. Bei korrekter und regelmäßiger Anwendung sollte die Krätze Infektion in kurzer Zeit wieder abgeklungen sein und eine neuerliche Infektion nicht mehr vorkommen.
Läuse: Übertragung, Symptome und Behandlung
Oh Schreck, mein Kind hat Kopfläuse! Und jetzt?
Diese Erkenntnis schreckt erst einmal jede Familie auf. Im Kindergarten, Kita oder in der Schule gibt es Läusealarm. Im Vordergrund stehen sofort die Fragen nach dem „wieso und warum“ und „was ist jetzt zu tun?“.
Letztendlich ist es nicht so schlimm, wie es aussieht. Läusebefall hat nichts mit Unsauberkeit in einem Haushalt oder dem Lebensraum zu tun, denn schon seit Urzeiten können diese kleinen Sauger nur auf der Kopfhaut des Menschen überleben. Es gibt also keinen Grund sich zu schämen. Kopflausbefall muss den entsprechenden Einrichtungen gemeldet werden, aber schon nach erfolgter Erstbehandlung darf das Kind wieder in die Schule, Kita oder Kindergarten. Die Einrichtungen wiederum haben eine Meldepflicht an das Gesundheitsamt.
Wie kommen die Läuse auf den Kopf und ins Haar?
Fest steht, da wo es Menschen in größeren Gruppen gibt, da kann es auch Kopfläuse geben, denn sie übertragen sich ausschließlich über die Haare und den Kopf. Das Wichtigste aber: Kopfläuse sind keine Krankheitsüberträger, jedenfalls nicht hier in unseren Breitengraden.
Da sie keine Flugtiere sind, krabbeln sie von einem Haarschopf zum anderen. In Schulen, Kindergärten und Kitas finden sie reichliche Gelegenheiten dazu, weil Kinderköpfe oft eng zusammen stecken. Das heißt, in der Realität, ein mit Kopfläusen befallenes Kind bleibt kein Einzelfall.
Wie kann man denn erkennen, ob ein Läusebefall vorliegt?
Ausgewachsene Läuse kann man mit dem bloßen Auge erkennen. Sie sind bräunlich oder auch rötlich und äußerst schnell. Die Läuseeier dagegen kleben am einzelnen Haar fest, sind eher grau bis durchsichtig und am besten mit Hilfe einer Lupe zu sehen.
Ein direktes, aber nicht bei Erstbefall auftretendes Erkennungsmerkmal kann das intensive Kratzen des Kindes am Kopf sein. Die kleinen, aber ungefährlichen Blutsauger hinterlassen einen starken Juckreiz. Dieser tritt aber erst nach etwa 20 Tagen auf, da die Entwicklungszeit der Kopflaus vom Ei bis hin zur Laus etwa 20 Tage dauert.
Eine gründliche Inspektion der Haare und der Kopfhaut ist also unvermeidbar. Unter Einsatz eines speziellen, sehr engmaschigen Nissenkamms ist es möglich, die Eier der Läuse sowie evtl. ausgewachsene Läuse direkt zu orten.
Wie kann man den Läusebefall bekämpfen?
Bevor man zur Chemiekeule greift, kann ein alternatives Produkt auf Kokosnussöl-Basis, in Form von Shampoo, ausprobiert werden. Der Atembereich der Läuse verklebt und sie ersticken.
Bleibt diese Behandlungsart ohne Erfolg, bleibt nur der Griff zu den Insektiziden. Diverse Läuse-Shampoos gibt es in den Apotheken zu kaufen, oder man kann sich auch durch einen Kinderarzt beraten lassen.
Am achten oder neunten Tag nach Erstanwendung des Mittels erfolgt eine Wiederholung. Dazwischen ist es ratsam, die frisch gewaschenen, mit Haarpflegespülung weich gemachten Haare, Strähne für Strähne, mit dem Nissenkamm zu prüfen. Durch Ausstreichen des Nissenkamms auf einem weichen Papier ist erkennbar, ob noch Nissen vorhanden sind.