Sollte man Kindern Nahrungsergänzungsmittel geben?
Nahrungsergänzungsmittel sind nichts für Kinder. Oder etwa doch? Diese Frage stellen sich Eltern immer wieder. Tatsächlich belegen aktuelle Studien, dass viele Kinder und Jugendliche Nahrungsergänzungsmittel bekommen. Das macht durchaus Sinn, doch was sagen Experten? Fragen über Fragen – und hier folgen die Antworten.
Nahrungsergänzungsmittel für Kinder – sinnvoll oder nicht?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, über den Tag verteilt etwa fünf Portionen Obst, Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte zu verzehren. Zugleich sollte man so wenig Süßes wie möglich zu sich nehmen, beispielsweise in Form von Schokolade, Limonade und Co. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es ratsam, genau hinzuschauen, denn sie befinden sich noch in der körperlichen Entwicklung. Das bedeutet, dass ein Zuviel an Zucker und anderen gesundheitsschädigenden Substanzen, die oft in Lebensmitteln enthalten sein können, die Gesundheit kurz-, mittel- und langfristig beeinträchtigen könnte.
Bewegung ist für Kinder und Jugendliche wichtig
Wenn man bedenkt, dass es vielen Kindern und Jugendlichen an Bewegung mangelt, ist es umso wichtiger, den Fokus auf eine gesunde Ernährung zu richten. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe müssen dem Körper in ausreichendem Maße zugeführt werden, um eine adäquate Entwicklung gewährleisten bzw. unterstützen zu können. An dieser Stelle zeigt ein Blick auf die aktuellen Statistiken deutlich auf, dass sich viele junge Menschen nicht gesund ernähren. So sind beispielsweise fast 9,5 Prozent der Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig. Fast sechs Prozent sind sogar adipös. Ein Übermaß an zucker- und fetthaltiger Ernährung in Kombination mit einem Bewegungsmangel – oft bedingt durch stundenlanges Handy- oder Computerspielen – ist eine der häufigsten Ursachen für diese frappierenden Zahlen.
Viele sind sich gar nicht der Tatsache bewusst, dass schon klassische Frühstücksflocken Nahrungsergänzungsmittel sind. Denn sie sind mit Mineralstoffen und Vitaminen angereichert. In dieser Hinsicht ist der Bedarf folglich gedeckt. Wenn es aber um die Versorgung mit den Vitaminen A, D und E sowie um Folat geht, sind gerade die jungen Menschen im Alter von 6 bis 11 Jahren oftmals unterversorgt.
Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel für Kinder zu verabreichen, macht daher durchaus Sinn. Allerdings nur dann, wenn Eltern ihre Sprösslinge nicht ohnehin mit Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Kartoffeln versorgen, so Quantumleap Fitness
Nahrungsergänzungsmittel, die keine sind
Im Rahmen der täglichen Ernährung nehmen Kinder und Jugendliche viele Produkte zu sich, die mit Vitaminen und anderen Substanzen angereichert sind. Dazu gehören unter anderem:
- Frühstücksflocken und -cerealien
- Fruchtsäfte
- Müsli und Müsliriegel
- industriell hergestellte Lebensmittel
Kinder und Jugendliche nehmen demgemäß oft unbewusst Nahrungsergänzungsmittel zu sich, die gar keine sind. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass junge Menschen mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen überversorgt sind. Auch dieser Aspekt kann sich nachteilig auf die Gesundheit auswirken. „Alles in Maßen,“ lautet daher die Devise. Gerade auch, wenn es um das Wohl und die Gesundheit von Kindern geht.
Die wichtigsten Vitamine für Kinder
- Vitamin D ist von elementarer Bedeutung für den Knochenaufbau sowie für die Stärkung des Skeletts
- Omega-3-Fettsäuren fördern die allgemeine Entwicklung, stärken die Leistungsfähigkeit und wirken sich auf das Wohlbefinden aus.
- Kalzium ist ebenfalls wichtig für den Aufbau und die Stärkung des Knochen- und Muskelgewebes
- Vitamin A stärkt die Sehkraft und nimmt einen positiven Einfluss auf die Haut.
- Vitamin C hilft dem Immunsystem und stärkt die Abwehrkräfte.
- Eisen ist für Kinder unabdingbar mit Blick auf die Blutbildung und die Aktivität des Stoffwechsels.
Eltern, die Ihren Kindern einen abwechslungsreichen Speiseplan anbieten, können sicher sein, dass ihr Nachwuchs ein ausreichendes Maß an den besagten lebenswichtigen Stoffen enthält. Daher ist die zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsprodukten nicht unbedingt erforderlich. Es sei denn, Kinder haben einen erhöhten Nährstoffbedarf, weil sie viel Sport treiben oder gesundheitliche Probleme haben.
Nahrungsergänzungsmittel mit Wirkkraft-Verstärker durch Piperin
Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten Piperin. Es handelt sich dabei um eine Substanz, die vornehmlich in schwarzem Pfeffer enthalten ist und dem Gewürz seine charakteristische Note verleiht. Das Besondere an der Piperin Wirkung ist, dass es die Aufnahme der in Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe verstärkt. Darüber hinaus hemmt Piperin die in der Leber aktiven Enzyme, deren Aufgabe es ist, Fremdstoffe zu verstoffwechseln. Dadurch werden die wertvollen Inhaltsstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln noch besser verträglich und leichter verdaulich.
Fazit
Nahrungsergänzungsmittel für Kinder können von Vorteil sein, um mögliche bestehende Nährstoffdefizite auszugleichen. Zwingend erforderlich sind Nahrungsergänzungsmittel für Menschen in jungen Jahren allerdings nicht. Kinder und Jugendliche brauchen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente für eine gesunde Entwicklung. Diese können jedoch im Rahmen einer abwechslungsreichen Ernährung zugeführt werden.