Nachhaltige Outdoorkleidung

Nachhaltige Outdoorkleidung

Nachhaltige Outdoorkleidung

Gerade für Kinder ist gute Outdoorkleidung unverzichtbar: Anders als vielen Erwachsenen ist ihnen die Jahreszeit und das Wetter bei ihren Draußen-Abenteuern oft herzlich egal. Damit sie beim Spielen in der Natur und beim Matschen in der Pfütze immer warm und trocken bleiben, brauchen sie die passende Kleidung.

Doch gerade bei Outdoorkleidung für Kinder heißt es: Augen auf beim Kauf! Denn diese enthält besonders häufig Schadstoffe, die Mensch und Natur belasten. Dazu kommt, dass Outdoorkleidung in der Regel aus erdölbasiertem Plastik hergestellt wird, und beim Waschen Mikroplastik freigesetzt wird. Doch es gibt durchaus nachhaltige Alternativen mit keinen bzw. weniger Schadstoffen – und immer mehr Hersteller erkennen die Wichtigkeit dieses Themas.

Hier findest du alle Informationen dazu, was an Outdoorkleidung oft problematisch ist und welche Alternativen du hast.

Häufige Probleme bei Outdoorkleidung: Plastik und Schadstoffe

Ein Großteil der für Kinder angebotenen Outdoorkleidung – ob Regenjacken, Winterjacken oder Matschhosen – besteht aus erdölbasiertem Polyester. Dieses ist einerseits energieintensiv in der Herstellung und andererseits nicht abbaubar – und trägt damit zum weltweiten Plastikmüllproblem bei. Beim Waschen von Polyesterkleidung werden zudem winzige Mikroplastikpartikel ausgewaschen, die unsere Gewässer und unser Abwasser belasten.

Problematisch ist häufig auch die wasserabweisende Beschichtung der Kleidung: Teilweise wird hierfür immer noch Flour verwendet: Diese so genannten PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) sind stark wasserabweisend sowie hitze- und UV-beständig – aber sehr schädlich für Mensch und Umwelt. Gleichzeitig sind PFC nicht abbaubar. Sie können bei Gebrauch oder der Entsorgung in die Umwelt gelangen und über Abwasser, Luft oder Gewässer wieder in unsere Nahrungskette. Auch finden sich in Outdoorkleidung oft weitere schädliche Stoffe wie z.B. Weichmacher, chemische Rückstände aus dem Färbeprozess oder Flammschutzmittel.

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Nachhaltige Outdoorkleidung aus Wollwalk, Wollfleece & Co

Die nachhaltigste Alternative ist Outdoorkleidung aus natürlichen Materialien, z.B. Jacken und Hosen aus Wollwalk oder Wollfleece-Overalls für Babys oder Kleinkinder. Wenn du solche Produkte aus reiner Wolle kaufst und darauf achtest, dass diese z.B. mit dem GOTS- oder dem IVN Best Naturtextil-Siegel ausgezeichnet sind, kannst du dir sicher sein, dass diese schadstofffrei sind und in der Produktion nur unbedenkliche Farbstoffe zum Einsatz gekommen sind. Ein weiterer Vorteil: Du findest hier mit Traditionsmarken wie Engel Natur oder Disana eine gute Auswahl an Produkten, die ausschließlich in Deutschland hergestellt werden.

Anders als Polyesterkleidung ist Wollkleidung atmungsaktiv und temperaturausgleichend: So schwitzt dein Kind nicht und wird trotzdem zuverlässig warmgehalten. Gerade für Kinder die schnell schwitzen kann Wollwalk oder Wollfleece eine gute Alternative sein. Der eine große Nachteil: Wollwalk ist zwar schmutzabweisend, aber nicht wasserfest. Zum Matschen in der Pfütze musst du deinem Kind also über den Wollwalkanzug noch eine Matschhose ziehen.

Schadstofffreie und umweltverträglichere Beschichtungen

Wenn die Kleidung wasserfest sein soll, kommst du um Kleidung aus Polyester mit einer wasserdichten Beschichtung nicht herum. Hier solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass die Beschichtung frei von Flour ist. Hierbei sind die Bezeichnungen „Flourfrei“ bzw. „PFC-frei“ entscheidend. Als Ersatzstoffe für PFC kommen hier in den letzten Jahren verstärkt andere Substanzen zur Imprägnierung zum Einsatz, wie zum Beispiel Polyurethan. Diese sind sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung deutlich umweltfreundlicher als PFC und sind weniger schädlich für den menschlichen Organismus. Trotzdem handelt es sich auch hierbei um einen Kunststoff, der nicht völlig unproblematisch in der Herstellung und Entsorgung ist.

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Worauf du deshalb auf jeden Fall zusätzlich achten kannst: Je Stärke die Wasserdichte eines Materials, desto mehr Chemikalien müssen hierfür zum Einsatz kommen. Überlege dir deshalb, wieviel Imprägnierung für euren Zweck wirklich notwendig ist: Für eine Kinder-Regenjacke, die nur im normalen Alltag getragen wird, reicht in der Regel bereits eine 3.000 bis 5.000 Millimeter Wassersäule. Bei Matschhosen, mit denen ein Kleinkind am Meer im Wasser sitzt, brauchst du da hingegen deutlich mehr.

Outdoorkleidung aus recyceltem Polyester

Wenn du beim Kauf von wasserdichter Outdoorkleidung zudem darauf achten möchtest, dass der Berg an nicht abbaubarem Plastikmüll nicht noch größer wird, kannst du zu Produkten greifen, die aus recycelten Polyesterfasern – z.B. aus alten PET-Flaschen – hergestellt sind. Hierbei werden bestehende Materialien sinnvoll weiterverwendet. Auch braucht aus PET-Flaschen recyceltes Polyester in der Herstellung etwa 50 Prozent weniger Energie als die Herstellung neuer Polyesterfasern aus Rohöl.

Beim Kauf solltest du dabei immer genau auf das Etikett bzw. in die Produktbeschreibung schauen: Längst nicht alle Recycling-Produkte bestehen zu 100% aus recycelten Fasern, manchmal sind die Recycling-Anteile sogar nur sehr gering. Hochwertige, farbenfrohe Regenkleidung aus 100 % recyceltem Material findest du zum Beispiel bei der britischen Kindermarke Frugi. Leider gibt es bis heute auch kein allumfassendes Siegel für recyceltes Plastik, das die Herkunft von Recycling-Fasern transparent macht. Als Verbraucher*in musst du dich deshalb hier auf die Aussagen des Herstellers verlassen.

Fazit

Die perfekte Outdoorkleidung für Kinder, die gleichzeitig nachhaltig, schadstofffrei und wasserdicht ist, gibt es nicht. Es lohnt sich aber für das Kind und für die Umwelt, zumindest teilweise auf Naturmaterialien setzen und Produkte ohne PFC sowie aus recyceltem Plastik zu bevorzugen. Auch Secondhand kaufen ist eine gute Option: dies schont Ressourcen und sorgt dafür, dass Plastikprodukte nicht entsorgt, sondern weiter genutzt werden. Auch Schadstoffe sind hier eher bereits herausgewaschen.

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