Sternenkinder – der schwere Weg der Eltern

Sternenkind
Sternenkinder - der schwere Weg der Eltern. Sternenkinder - so werden liebevoll die Kinder genannt, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben.

Sternenkinder – der schwere Weg der Eltern

Das eigene Kind zu verlieren, ohne es wirklich auf der Welt begrüßen zu können. Das ist für wohl alle werdenden Eltern der schlimmste Albtraum, den sie sich vorstellen können. Für mehr als 3.000 Familien wird dieser in Deutschland allerdings jedes Jahr zur Realität. Viele Eltern werden von einem solchen Schicksalsschlag plötzlich überrascht und brauchen Zeit und Unterstützung, um den Verlust verarbeiten und den Trauerprozess bewältigen zu können.

 

Was genau sind Sternenkinder?

Sternenkinder – so werden liebevoll die Kinder genannt, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben. Dem poetischen Ausdruck liegt die Vorstellung zugrunde, dass die Sternenkinder kurz nachdem oder bevor sie das Licht der Welt erblicken, den Himmel erreichen. Alternativ zum Sternenkind werden häufig auch Begriffe wie Engelskind, Regenbogenkind oder Schmetterlingskind verwendet. Sie helfen vielen betroffenen Eltern bei der Verarbeitung ihrer Trauer, da sie im Gegensatz zu Begriffen wie Tot- oder Fehlgeburt das Kind und die Beständigkeit der Liebe und Bindung zu ihm in den Vordergrund stellen und nicht den Vorgang des Sterbens und die teilweise mit Fehlgeburten verbundenen medizinischen Verfahren.

 

Die Rechte von Sternenkindern und -eltern

Der Begriff Sternenkind wird heutzutage immer häufiger verwendet und dies teilweise auch von Eltern, die um ältere Kinder oder Jugendliche trauern. In seinem ursprünglichen Sinn bezeichnet „Sternenkind“ allerdings gemäß der Personenstandsgesetzgebung nur jene verstorbenen Kinder, die bei der Geburt weniger als 500 Gramm wiegen. Diese Abgrenzung diente bis 2013 der Eintragung bzw. der Nicht-Eintragung in das Geburts- und Sterberegister und stand jahrelang immer wieder in der Kritik.

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Auch Eltern von Sternenkindern wünschten sich, die offizielle Anerkennung ihrer Kinder als Personen und die damit zusammenhängenden Bestattungsrechte. Mithilfe einer Petition und einer erstmals breiten medialen Öffentlichkeit erreichten Betroffene und Unterstützer im Februar 2013 schließlich die Änderung der Personengesetzgebung. Diese besagte in ihrer neuen Form nun, dass alle geborenen Regenbogenkinder über eine Eintragung im Personenstandndsregister als Person anerkannt werden können und somit ein Recht auf einer reguläre Bestattung haben.

 

Viele Familien trifft es unvorbereitet

Oft werden die Sterneneltern vom plötzlichen Tod ihrer Sternenkinder überrascht und fühlen sich gelähmt und überfordert. Gerade noch haben sie Pläne geschmiedet und sich die Zukunft gemeinsam mit ihrem Baby vorgestellt. Viele stellen sich die Fragen, warum ein solches Schicksal gerade sie trifft oder ob sie etwas falsch gemacht haben. Den Schicksalsschlag und die eigene Trauer anzunehmen und zu verarbeiten ist ein Prozess, der in seinen verschiedenen Phasen ein ganzes Leben lang dauern kann. Das heißt aber nicht, dass auf Dauer Verzweiflung und Traurigkeit im Vordergrund stehen müssen. Der Blick auf die schönen Erinnerungen und die Liebe kann viel Kraft geben und die Traurigkeit mit der Zeit erträglicher machen.

 

Hilfe für Sterneneltern: Trauerrituale und Erinnerungen

Wenn du betroffen bist, können dir und deiner Familie kleine oder größere Erinnerungsrituale helfen, um ein Gefühl der Verbundenheit zum verstorbenen Engelskind und untereinander zu erzeugen. Sind es lange Spaziergänge, gemeinsames Singen oder eine jährliche Geburtstagsparty für das Schmetterlingskind. Auch Erinnerungsstücke wie Ultraschallbilder, Fotos oder eine Haarsträhne können Eltern Trost spenden genauso wie das Schreiben von Briefen, Malen oder Anfertigen von Erinnerungsalben oder einer speziellen Gedenkecke für das Schmetterlingskind. Wenn du dich zu dem Zeitpunkt der Geburt stark genug fühlst, hast du die Möglichkeit dein Engelskind noch einige Zeit bei dir zu haben und dich in Ruhe zu verabschieden und Erinnerungsfotos zu machen lassen.

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Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft

Sich mit jemandem auszutauschen, der etwas Ähnliches erlebt hat, kann dir neuen Mut geben und verdeutlichen, dass du nicht alleine bist. In Selbsthilfegruppen für trauernde Eltern oder in speziellen Foren und Gruppen rund um Regenbogenkinder im Internet, kannst du dich mit anderen Angehörigen von Sternkindern austauschen. Oft hilft es außerdem, auch mit dem privaten Umfeld viel über ihr Engelskind zu sprechen und ihm auch dauerhaft einen festen Platz in der Familienkonstellation zu geben. Ein verständnisvolles Umfeld ist nicht nur in der Zeit der akuten Trauer besonders wichtig. Viele Betroffene haben im Falle einer erneuten Schwangerschaft große Verlustängste und Sorgen. Hier ist es für viele ratsam sich noch einmal Unterstützung zu holen und mit seinem Umfeld über die eigenen Gefühle zu sprechen.

Letzten Endes ist Trauern immer vor allem ein individueller Prozess, bei dem es von der betroffenen Person abhängt, wie lange sie trauert und was ihr hilft, die Trauer zu bewältigen. Wenn du betroffen bist, dann nimm dir Zeit, um so zu trauern, wie du es möchtest und bitte dein Angehörigen dir zu zuhören.

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