Wissen: Kinder und Krebs – wenn Kinder an Krebs erkranken

Wissen: Kinder und Krebs - wenn Kinder an Krebs erkranken

Wissen: Kinder und Krebs – wenn Kinder an Krebs erkranken

Krebserkrankungen bei Kindern bedeuten einen schweren Schicksalsschlag für das betroffene Kind und die ganze Familie. Alle Beteiligten fühlen sich häufig überfordert und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Eltern fragen sich, wie es dazu kommen konnte. Kinder müssen sich mit einer einschneidenden Lebensveränderung abfinden, denn es gilt jetzt, den Krebs zu bekämpfen. Doch in der heutigen Zeit besteht Hoffnung auf Heilung. In Industrieländern können etwa 80 % der an Krebs erkrankten Kinder wieder gesund werden.

 

Was sind die Zeichen einer Krebserkrankung?

Die ersten Zeichen von Krebserkrankungen bei Kindern werden meist kaum wahrgenommen. Problematisch ist dies besonders bei kleineren Kindern, die sich selbst noch nicht richtig ausdrücken und über mögliche Beschwerden sprechen können. Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder auch nur blaue Flecken lassen Eltern zunächst auf harmlosere Ursachen schließen. Ein Hinweis auf eine Krebserkrankung kann jedoch das Andauern bestimmter Krankheitssymptome oder Erkrankungen wie Erkältungen sein, die durch die Schwächung des Organismus auftreten.

Dazu gehören Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Fieber, Verzögerungen im Wachstum oder Entwicklungsstörungen, Blutergüsse, Blutungen, nächtliche Schweißausbrüche, Gewichtsverlust und Blässe. Ein weiteres Zeichen ist eine Anfälligkeit für Infektionen binnen kurzer Zeit. Manche Eltern beobachten auch Verhaltensveränderungen an ihren Kindern, die sie sich zunächst nicht erklären können wie beispielsweise aggressives Verhalten. Hinzu kommen Lokalsymptome, die infolge der Krebserkrankungen am betroffenen Organ auftreten.

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Für Leukämien sind Knochenschmerzen und Haut- und Schleimhautblutungen typische Symptome. Bei einer Leukämie produziert das Knochenmark zu viel weiße Blutkörperchen, welche die roten Blutkörperchen verdrängen. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt und der Sauerstofftransport gestört.

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Gehirntumore können Krampfanfälle, Lähmung und Bewusstseinsstörungen hervorrufen.
Ein Tumor der Augen-Netzhaut (Retinoblastom) löst Sehstörungen oder eine weißlich-gelbe Verfärbung der Pupillen aus.

Auf einen Wilms-Tumor weist ein Knoten im Bauch und eine ungewöhnliche Zunahme des Bauchumfangs hin. Bösartige Lymphknotengeschwulste (Lymphome) gehen mit Schwellungen und Schmerzen der Lymphknoten einher.

Sollte ein Verdacht auf Krebserkrankungen bei Kindern bestehen, solltest Du Dich umgehend an den zuständigen Kinderarzt wenden. Im Zweifel ist ein pädiatrischer Onkologe aufzusuchen.

 

Wie häufig ist Krebs bei Kindern?

Jedes Jahr geht man von ca. 1800 Fällen in Deutschland aus, in denen Kinder unter 15 Jahren an Krebs erkranken. Weltweit sollen es sogar 250000 Fälle sein. Da sich Kinder noch im Wachstum befinden und sich ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt hat, trifft diese eine Krebserkrankung besonders hart. Dafür stehen die Heilungschancen mit 80 % besonders hoch.

Das liegt daran, dass sich die Diagnostik und die Therapie, sowie der Austausch zwischen Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen seit den 80er Jahren stark verbessert haben. Auch der gute Ernährungszustand der meisten Kinder soll für die guten Heilungschancen mit ausschlaggebend sein. Zu den am meisten angewandten Therapie-Prinzipien gehören die präoperative Chemotherapie (Chemotherapie vor einem operativen Eingriff), die postoperative Chemotherapie (Chemotherapie nach einem operativen Eingriff), die Strahlentherapie (ionisierende Strahlung), chirurgische Eingriffe und Behandlungen zur Minimierung der Langzeitfolgen.

 

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Warum haben so viele Kinder Krebs?

Viele Eltern stellen sich die Frage, ob sie den Krebs bei ihrem Kind hätten verhindern können. Allerdings sind die genauen Ursachen für die Erkrankung bis heute noch unklar. Krebs entsteht dann, wenn der Zellzyklus gestört ist. Dieser besteht bei einem gesunden Menschen aus verschiedenen Phasen:

  1. Zellteilung (Mitose),
  2. Entwicklung zu Strukturen mit bestimmten Aufgaben (Differenzierung),
  3. Zellalterung, die auch zu körperlichen Veränderungen führt (Seneszenz) und
  4. programmierter Zelltod (Apoptose).
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Bei einer Krebserkrankung kommt es zu einer unkontrollierten Zellteilung mit nachfolgendem Ausbleiben von Differenzierung, Zellalterung und Zelltod.

Die Ursache für diese Störung sind Mutationen, also eine Veränderung oder ein Defekt des Erbgutes. Forscher gehen davon aus, dass sich die Anlagen bereits im Embryo entwickeln. Bekannte äußere Risiko-Faktoren wie UV-Strahlung sind bei Kindern weniger relevant als bei Erwachsenen, weil diese normalerweise noch nicht lang genug auf der Welt sind, als dass diese derart starken Einfluss nehmen könnten.

 

Welcher Krebs bei Kindern?

Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern gehören mit 32 % Leukämien, mit 25 % Tumoren des Zentralen Nervensystems, mit 11 % Lymphome, mit 7 % Neuroblastome und mit 5 % Wilms-Tumore. Anders als bei Erwachsenen, bei denen Karzinome 90 % der Neuerkrankungen darstellen, sind es bei Kindern nur 1 %. Tumore bei Kindern entstehen meist aus embryonalem, mesenchymalem Gewebe. Am häufigsten ist bei Kindern die lympathische Leukämie mit 24,9 % unter den Leukämien vertreten. Diese tritt bei Kindern unter 5 Jahren mehr als doppelt oft auf wie bei Kindern anderer Altersgruppen.

Eine aku­te myeloische Leukämie betrifft am häufigsten unter 2­-Jährige. Zu den häufigsten Lymphomen gehören die Non­ Hodgkin ­Lym­phome, das Burkitt Lymphom und Morbus Hodgkin. Besonders Morbus Hodgkin weist prozentual sehr gute Heilungschancen auf. Die Diagnose der Hälfte der pränatal angelegten Tumore wie Neuroblastome, Nephroblastome (Wilms-Tumore), Medulloblastome, Retinoblastome, embryonale Rhabdomyosarkome, Keimzelltumore und Hepatoblastome erfolgt in den ersten 4 Lebensjahren eines Kindes.

 

In welchem Alter erkranken Kinder an Krebs?

Eine Erfassung der Krebs-Fälle von Kindern und Jugendlichen findet erst seit dem Jahr 2009 statt. Grundsätzlich tritt Krebs meistens mit zunehmendem Lebensalter auf. Die errechnete jährliche Inzidenz bei Kindern unter 15 Jahren beträgt in Deutschland 13,7 pro 100000 Kinder. Somit liegt die Wahrscheinlichkeit eines Neugeborenen in den nächsten 15 Jahren an Krebs zu erkranken bei 0,18 %. Betroffen ist eins von 500 Kindern. Im Alter von 15 bis 17 kommen jährlich weitere 360 Fälle dazu. Die Inzidenz vor dem 5. Geburtstag ist doppelt so hoch wie im Alter zwischen 5 und 14. Jungen erkranken im Schnitt 1,2 mal häufiger als Mädchen.

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Fazit

Auch wenn Krebs für jedes Kind und dessen Familie eine Schockdiagnose ist, stehen die Heilungschancen gerade bei Kindern sehr gut. Wie genau Krebserkrankungen bei Kindern erstehen, ist heute noch nicht gänzlich erforscht. Forscher gehen davon aus, dass sich die Ursachen bereits im embryonalen Zustand entwickeln. Krebs führt dazu, dass der Zellzyklus außer Kontrolle gerät. Äußere Ursachen sind für die Entstehung von Krebs bei Kindern grundsätzlich außer Acht zu lassen, da diese nicht derartigen Einfluss nehmen, wie es bei Erwachsenen mit zunehmenden Lebensjahren der Fall ist.

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