Die Rente hat begonnen. Und jetzt?
Viele junge Menschen verschwenden kaum einen Gedanken an die Rentenzeit. Andere wiederum schmieden schon frühzeitig Pläne. Wenn dann der Zeitpunkt der Rente, gekommen ist, folgt die Ernüchterung. Es stellt sich die Frage: Und nun?
Renteneintritt
Wer nicht gerade aus gesundheitlichen Gründen berechtigt ist, Frührente zu beantragen, hat ein vom Gesetzgeber zugewiesenes Renteneintrittsalter. Je nach Geburtsjahr verändert sich das Renteneintrittsalter und wird schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Wer freiwillig früher in Rente geht, muss Abzüge mit einkalkulieren.
Tag des Renteneintritts
Kinder und Jugendliche erhalten früh den Rat, später einen Beruf auszuwählen, der ihnen Spaß macht, weil die Zeit bis zur Rente lang ist. Viel Zeit wird für Ausbildung, Studium oder andere Qualifikationen aufgebracht, um sich beruflich zu verwirklichen. Den Hauptteil des Tages verbringt man auf der Arbeit. Wenn dann irgendwann der Tag des Renteneintritts gekommen ist, verfliegt die erste Freude sehr schnell und ein Gefühl der Leere macht sich breit, denn das Berufsleben macht einen Großteil des Lebens aus. Die meisten Leuten fallen in ein mentales Loch, sind ängstlich und wehmütig. Sie fragen sich, was denn nun noch komme. Es fühlt sich für sie an, als würden sie nur noch auf den Tod warten, denn ihnen fehlen die gewohnten Strukturen und Zukunftsetappen und -pläne. All diese Gefühle sind normal und eine Phase, die vermutlich jeder Mensch durchleben muss. Die Frage ist, wie man letztendlich damit umgeht.
Neue Gewohnheiten schaffen
Nach einem stressigen Arbeitstag freut man sich oftmals auf Ruhe. Doch wenn die Tage noch dieselben Abläufe wie vor der Rente haben, man aber nicht mehr zur Arbeit fährt, bleibt da viel Freizeit. Im ersten Moment klingt das sehr vielversprechend. Auf Dauer kann diese Langeweile sehr belastend sein. Deshalb ist es umso wichtiger, seine Hobbys beizubehalten oder neue Gewohnheiten zu schaffen. Die Rentenzeit bietet die Möglichkeit, nahezu gänzlich frei von Verpflichtungen, seinen Interessen und Vorlieben nachzugehen. Das können Reisen, ehrenamtliche Tätigkeiten oder der Beitritt in einen Verein sein.
Die Einsamkeit bekämpfen
Einsamkeit ist ein großes Problem nach dem Renteneintritt. Bis dahin hat man seine Arbeitskollegen jeden Tag gesehen, hat vielleicht mit Kunden gearbeitet. Mit Beginn der Rente ist man in seinen vier Wänden allein. Das ist der Zeitpunkt, an dem man aktiv bestehende Freundschaften pflegen muss und neue Bekanntschaften machen sollte.
Hilfe holen
Wenn man nicht mehr allein aus dem mentalen Loch herauskommt, sollte man sich nicht davor scheuen, sich Hilfe zu holen. Hierbei bietet sich ein Gespräch beim Therapeuten an. Es muss aber nicht immer direkt professionelle Hilfe sein. Manchmal reicht es bereits, sich mit Gleichgesinnten in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen.
Auch online gibt es für alt und für jung viele Möglichkeiten und Angebote, um sich Inspirationen zu holen. Über alt werden wir von allein – die Plattform zum Thema mal älter werden, erhalten Rentner und Angehörige viele Tipps, die neue, noch ungewohnte Situation zu meistern.
Für die Rentenzeit vorbeugen
Es empfiehlt sich immer, Freundschaften zu pflegen. Dies schafft nicht nur einen Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag, sondern ist auch ein Grundstein, um im Alter nicht allein zu sein. Familie, Freunde und Bekannte können dabei helfen, sehr schnell aus dem mentalen Tief mit Eintritt in die Rentenzeit wieder herauszukommen.
Außerdem besteht je nach Job und Arbeitgeber die Möglichkeit, im Beruf kürzerzutreten. So erhält man die Chance, sich innerlich schrittweise von der Arbeit abzukapseln und besitzt mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys.