An diesen Siegeln erkennt man nachhaltige Kleidung
Verschiedene Textil-Siegel geben an, ob das jeweilige Kleidungsstück nicht nur nachhaltig, sondern auch fair und ökologisch hergestellt worden ist. Doch wie sind solche Siegel zu erkennen?
Die Textil-Siegel im Allgemeinen
In Deutschland gibt es die verschiedensten Textil-Siegel, sodass sich der Verbraucher entsprechend orientieren kann. Allerdings ist nicht immer auf den ersten Blick klar zu erkennen, welche Standards eingehalten werden – sind es lediglich die eingehaltenen Mindeststandards oder handelt es sich doch um schärfer festgelegte Kriterien? Eines der Mode Labels, das sich nachhaltiger und fairen Produktionsbedingungen verschrieben hat ist Organic Basics aus Kopenhagen.
Ein Beispiel stellt die Einhaltung der vier Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation (kurz: IAO) dar:
Hierzu gehört das Verbot von Diskriminierung, die Vereinigungsfreiheit, das Recht auf Kollektivverhandlungen sowie auch die Abschaffung von sowohl Zwangsarbeit als auch der Kinderarbeit.
Im Nachfolgenden sind die Hintergründe der jeweiligen Textil-Siegel erläutert.
Das Textil-Siegel „IVN Best“
Hierbei handelt es sich um eines der strengsten Siegel und stammt vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft.
Dieses Siegel garantiert sowohl das Einhalten von Kernarbeitsnormen als auch eine ökologische Herstellung – solch ausgezeichnete Textilien stammen aus zu 100 Prozent zertifizierten ökologischen Naturfasern.
Das Textil-Siegel „GOTS“
Die Abkürzung steht für „Global Organic Textile Standard“. Bei diesem Siegel handelt es sich um ein ähnlich strenges wie dem bereits vorgestellten „IVN Best“. Beinhaltet das Siegel den Zusatz „organic“, ist garantiert, dass 95 Prozent der Fasern aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft beziehungsweise Tierhaltung stammen.
Das Textil-Siegel „Grüner Knopf“
Dieses Siegel stellt den Versuch dar, auch verschiedene einzelne Textil-Produktionsschritte in die Nachhaltigkeit zu integrieren.
Der „Grüne Knopf“ ist ein staatliches Siegel, welches vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz: BMZ) stammt. Seit September 2019 werden zwei Kriterien geprüft: Sowohl die Produktkriterien als auch die Unternehmenskriterien.
Laut der Aussage einer BMZ-Staatssekretärin ist jene zusätzliche Prüfung durchaus ungewöhnlich. Das Unternehmen würde nicht nur als Ganzes geprüft werden, auch würde beim Produkt selbst auf soziale sowie auch ökologische Mindeststandards geachtet werden. Der Anfang stelle die Abwassergrenzwerte dar, dies ginge bis hin zum Verbot von Zwangsarbeit.
Das Textil-Siegel „Fairtrade Cotton“
Die Fairtrade-Standards sind höher als die zuvor angegebenen Grundprinzipien der IAO. „Fairtrade Cotton“ steht für einen fairen Anbau und Handel von Rohbaumwolle. Bei allen Fairtrade-Siegeln sollen zudem Prämien helfen, und zwar zur Kostendeckung der nachhaltigen Produktion sowie auch zur Finanzierung von Gemeinschaftsprojekten.
Das Textil-Siegel „Fair Wear Foundation“
Dieses Siegel stammt von der „Fair Wear Foundation“ (kurz: FWF) – eine niederländische Stiftung. Etwa 80 Textilunternehmen, welche insgesamt etwa 120 Marken vertreten, sind hierbei eingeschlossen. Das Siegel legt folgendes Kriterium fest: Eine weltweite Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Unternehmen der Textilindustrie. Nach einer entsprechenden Überprüfung der Mitarbeiter darf folglich das FWF-Siegel verwendet werden.
Das Textil-Siegel „Good On You“
Bei „Good On You“ handelt es sich um eine mobile App aus Australien, welche leider nur in englischer Sprache verfügbar ist. Mittlerweile gehört diese zu einer der größten Verbraucherdatenbanken der Welt, und zwar im Bereich der Mode. Der Verbraucher kann sich vorab über die Standards informieren und anschließend über einen Kauf entscheiden – die Standards betreffen mehr als 2.000 Modemarken. Neben der Ökobilanz wird außerdem der Umgang mit den Menschen- sowie Tierrechten bewertet.