Etagenbett im Kinderzimmer – das sollte man über das Doppelstockbett wissen
Wie man sich bettet, so liegt man. Die Wahl des geeigneten Bettes oder der besten Matratze für sich selbst kann schon eine Herausforderung sein. Sollst du die Entscheidung für dein Kind treffen, machst du dir natürlich noch eine Menge zusätzlicher Gedanken.
Was versteht man unter einem Hochbett?
Die Begriffe Hochbett und Etagenbett werden oft gleichberechtigt verwendet. Dennoch gibt es Unterschiede. Ein Hochbett steht – einfach gesagt – auf Stelzen und bietet eine Liegefläche, meist für eine Person. Es gibt allerdings auch Hochbetten für Erwachsene, die eine doppelte Liegefläche haben, so dass sie als Ehebett genutzt werden können. Darunter ist Platz für einen Schreibtisch, den Kleiderkasten oder eine Chill – Ecke.
Ein Etagenbett bietet mindestens zwei übereinander angeordnete Liegemöglichkeiten. Es kann dies das klassische Doppelstockbett sein oder auch ein Bett mit Bettlade, die für Übernachtungsgäste eine passable Schlafmöglichkeit bietet. Für den Dauergebrauch eignen sich diese Ausziehbetten weniger gut, da die Matratze meist recht dünn sein muss. Eine dicke Decke und das Kissen passen ebenfalls im zusammen geschobenen Zustand nicht darunter. So muss das Bettzeug tagsüber beispielsweise in einer Truhe aufbewahrt werden.
Verschiedene Modelle werden in einer großen Preisspanne von etwa 200 – 800 Euro angeboten.
Kann man für ein Hochbett zu schwer sein?
Da es Hochbetten auch in der Version für Erwachsene und als Ehebett zu kaufen gibt, ist es sehr von der Art der Verarbeitung und den Materialien abhängig, wie viel das Gestell tragen kann. Erkundigen Sie sich am besten vor dem Kauf beim Händler Ihres Vertrauens, für welches Gewicht Ihr gewünschtes Modell zugelassen ist.
Für welche Altersgruppen ist ein Hochbett geeignet?
Bis zum Alter von etwa drei Jahren liegt der Schwerpunkt eines Kindes am Kopf, das bedeutet, dass bei Stürzen vor allem der Kopf- und Halsbereich in Gefahr ist. Erst später verschiebt sich der Schwerpunkt in die Körpermitte. Hochbetten sind daher mindestens bis ins Vorschulalter tabu. Auch im Grundschulalter muss noch sehr gut darauf geachtet werden, dass das Kind sich an alle vereinbarten Regeln hält, die zu seiner Sicherheit beitragen.
Das ist beispielsweise ein Trampolinverbot in der oberen Etage. Wird ein Doppelstockbett für Geschwister unterschiedlichen Alters im gemeinsamen Kinderzimmer aufgestellt, so sollte immer das ältere Kind im oberen Bett schlafen. Tagsüber solltest du beispielsweise durch Entfernen der Leiter verhindern, dass das kleinere Kind hinauf klettern kann.
Doppelstockbetten findet man in Gästehäusern und Jugendherbergen, es spricht sicherlich nichts gegen eine Nutzung auch im Jugendzimmer. Allerdings wird das zweite Bett dann wohl lieber für die beste Freundin genutzt, als für das kleine Geschwisterkind.
Wer hoch hinaus will… hat drunter mehr Platz
Wenn man bedenkt, dass unter dem Hochbett ein Schreibtisch Platz finden soll, an dem zumindest das Kind sitzen und auch stehen können soll, so wird klar, dass darunter genügend Platz sein muss. 170 bis 200 Zentimeter Freiraum misst man hier je nach Modellhöhe. Besonders in Altbauten mit großer Raumhöhe bietet es sich an, ein Stockbett zu bauen. Doch für jüngere Kinder ist für den Anfang ein Etagenbett besser geeignet, das eine bodennahe Bettschublade als zweite Liegemöglichkeit bietet. Ein Mini- Hochbett hat eine Gesamthöhe von nur 120 Zentimetern.
Wer hoch liegt, kann leider auch tief fallen
Viel zu viele der im Spital behandelten Kinder vom Grundschulkind bis zum Jugendlichen müssen wegen Stürzen aus dem Hochbett ärztlich behandelt werden. Besonders häufig sind Verletzungen am Kopf oder der Halswirbelsäule.
Das Doppelstockbett wie auch das Hochbett müssen daher gut abgesichert werden.
Unruhige Schläfer und Schlafwandler haben in einem Hochbett definitiv nichts zu suchen. Für Kinder, die an Epilepsie oder ADHS leiden, kann von einem hoch gestellten Bett ebenfalls nur abgeraten werden. Auch schwindelfrei sollte das Kind sein. Weiters muss das Kind fähig sein, sich an Regeln zu halten und zu verstehen, dass diese zu seinem Schutz dienen.
Kindersicherheit im Hochbett
Grundsätzlich solltest du beim Kauf auf das GS – Zeichen achten. Die Brüstung sollte nach den Vorschriften mindestens 16 Zentimeter hoch sein. Wenn man allerdings bedenkt, dass das Kind im Schlaf die Bettdecke zusammendrücken und an die Brüstung schieben und dadurch relativ leicht aus dem Bett rollen könnte, ist das sehr niedrig bemessen.
– Generell empfohlen werden 30 Zentimeter.
– Vor besonders federnden Matratzen, die zum Springen und Toben animieren, wird ausdrücklich von Kinderärzten abgeraten.
Viele Modelle werden heute mit Rutschen, Klettergelegenheiten und Tunneln kombiniert und eröffnen so neue Spielmöglichkeiten. Doch gerade davor warnen Mediziner, die immer wieder mit den jungen Patienten konfrontiert werden. Denn es ist erschreckend, dass die meisten der Verletzten beim Spielen aus dem Bett fallen – was zu vermeiden wäre.
Das Bett sollte fest in der Wand verankert sein, damit das Kind nicht zwischen Wand und Bett hinunterfallen kann und, dort eingequetscht, erstickt. Vorhangschnüre und ähnliches sind eine große Gefahr, Fenster sollten nicht direkt neben dem Doppelstockbett sein und auch ein Sessel hat davor nichts zu suchen.
Weiche Teppiche können einen eventuellen Sturz nur wenig abfedern.
Wenn doch einmal etwas passiert:
Sofort zum Arzt. Bei starken Schmerzen, Bewusstseinsstörungen und Übelkeit wird vermutlich jeder Erwachsene sofort daran denken, das Kind untersuchen zu lassen. Doch wenn es „nur“ eine Beule hat? Eine weiche, schwappende Beule kann lebensbedrohlich sein, wenn ein Schädelbruch dahinter steckt!
Besonders gesundheitsfreundlich ist ein Doppelstockbett aber auch für die unten Schlafenden nicht. Durch die Bewegungen des oberen Schläfers rieselt permanent feiner Staub hinunter, was das Risiko für Asthmaerkrankungen steigert.
Das Wechseln der Bettwäsche im Doppelstockbett hält auch die Eltern fit, beim niederen Etagenbett mit Schublade ist dies bequemer.
Ein weiterer Vorteil vom niederen Etagenbett: Mama oder Papa können bei der Gute Nacht-Geschichte am Bettrand sitzen, was bei Hochbetten nicht gut möglich ist.
Gerade diese wichtigen Einschlafrituale werden durch zu große Distanz unmöglich gemacht und schaffen sich – wenn man nicht darauf Acht gibt – schließlich selbst ab…