Wie kann man das Selbstbewusstsein des Kindes stärken?
Ein beliebter Taufspruch lautet: „Du sollst deinen Kindern zwei Dinge mitgeben: Wurzeln und Flügel“. Doch nur, wenn sich das Kind auch traut, seine Flügel zu nutzen, kann es später eine starke Person voller Selbstvertrauen werden. Eltern müssen ihrem Nachwuchs also dabei helfen, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Das ist nicht immer einfach – vor allem, wenn die Eltern selbst nie gelernt haben, was Selbstvertrauen bedeutet. Mit diesen Tipps kann man das Selbstbewusstsein stärken bei Kindern:
Darum ist Selbstbewusstsein so wichtig
Selbstbewusstsein ist wichtig für den späteren Erfolg sowie für die persönliche Zufriedenheit. Deshalb tun sich selbstbewusste Kinder in der Schule und auch später in Studium oder Beruf meist leichter. Auch in Freundschaften und Beziehungen werden sich Kinder mit Selbstbewusstsein einmal besser behaupten können. Außerdem macht Selbstbewusstsein gesund:
Selbstsichere Personen neigen nämlich seltener zu Depressionen, Burnout und andere psychosomatische Krankheiten. Schon bei Kindern können psychische Auffälligkeiten auftreten. Selbstsichere Kinder sind daher meist mutiger und können besser mit Niederlagen umgehen. Dieser Mut hat auch eine Neugier zu Folge, die Kindern die Kraft gibt, neue Dinge auszuprobieren und kreativ zu werden.
Für Eltern ist es schwer, mitzuerleben, wie Selbstzweifel dem eigenen Kind das Leben schwer machen. Das Gute ist, dass man Selbstbewusstsein erlernen kann. So können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen:
Tipps für mehr Selbstbewusstsein bei Kindern
Damit sich das Selbstbewusstsein bei Kindern gut ausbilden kann, sollte man sie so behandeln, wie man selbst auch behandelt werden möchte – mit einer gewissen Portion Respekt und vor allem mit Würde.
Selbstbestimmung fördern
Kinder, die häufig übergangen oder angemeckert werden, lernen schnell: Mein „Nein“, meine Meinung ist nichts wert. Diese Erkenntnis zieht sich dann oft bis ins Erwachsenenalter wie ein roter Faden durch das Leben. Lernen Kinder hingegen, dass auch sie das Recht auf Selbstbestimmung, Mitsprache und Austesten ihrer Grenzen haben, stärkt sie das fürs Leben.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Eltern Kindern alles durchgehen lassen müssen. Selbstverständlich gibt es Regeln, die befolgt werden müssen, und Entscheidungen, die den Eltern obliegen. Wer es aber schafft, dem Kind auf Augenhöhe zu begegnen und ihm Entscheidungen und Regeln kindgerecht zu erklären, schlägt einen guten Weg ein.
Fehlern Raum lassen
Niemand muss perfekt sein. Auch das eigene Kind nicht. Fehler gehören zum Leben und helfen bei der Selbstentfaltung. Kinder sollten deshalb keine Angst haben müssen, etwas falsch zu machen und die Eltern dadurch zu enttäuschen oder sogar bestraft zu werden. Dabei lernen sie nur, sich zu verbiegen, um es anderen recht zu machen. Im schlimmsten Fall beginnen sie irgendwann sogar damit, Fehler aus Angst zu vertuschen, anstatt für sich einzustehen.
Hilfsmittel für mehr Selbstbewusstsein bei Kindern
Es ist die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern Selbstbewusstsein beizubringen – dieser lange Prozess findet im Alltag statt. Dennoch kann es Kinder geben, die von Natur aus einfach sehr unsicher sind. Häufig ist das der Fall, wenn auch die Eltern nie gelernt haben, selbstbewusst für sich einzustehen. Kindern lernen, indem sie uns imitieren. Sehen sie, dass ihre Eltern sich für andere verbiegen oder eigene Fehler und Mäkel verabscheuen, ist es wahrscheinlich, dass sie diese Muster übernehmen. In solchen Fällen können Eltern das Selbstbewusstsein des Kindes auf andere Weise weiter stärken.
Sport und Selbstverteidigung für mehr Selbstwert
Sportvereine werben gerne damit, dass Selbstverteidigungskurse Kinder selbstbewusster machen. Auch wenn Kampfsport kein Allheilmittel ist, kann er eine gute Ergänzung sein. Durch strategische Selbstverteidigung erfahren die Kinder Stärke. Sie können sich anderen, auch größeren gegenüber, im Kampf behaupten. Diese Lektion lässt sich dann oft ins Leben übertragen.
Auch andere Sportarten können das Selbstwertgefühl verbessern. Erfolge helfen einem nämlich dabei, die eigene Stärke zu erkennen. Bei Kindern, die ansonsten zu großer Unsicherheit neigen, sollte man allerdings auf Maß und Ziel achten. Merkt man, dass verlorene Wettkämpfe zu überproportional viel Frust führen, muss daran gearbeitet werden, mit Niederlagen umzugehen.
Auch Bachblüten sagt man eine gute Wirkung auf das Selbstbewusstsein nach. Sie beruhigen das Kind und helfen ihm so dabei, besser mit Aufregung und Angst umzugehen. Steht ihm die Angst nicht im Weg, kann es selbstbewusster auftreten.
