Berufsanfänger – Checkliste rund ums Thema Finanzen

Wenn Sie diese angesprochenen Punkte auf Ihrer Liste haben und nach und nach abarbeiten, haben Sie zumindest im Versicherungs- und Finanzbereich einige sehr wichtige Punkte zu erledigen.

Berufsanfänger – Checkliste rund ums Thema Finanzen

Der Start ins Berufsleben ist für viele junge Erwachsene oftmals die erste Situation, in der sie sich auch im Hinblick auf Finanzen informieren müssen. Während finanzielle Angelegenheiten während der Schule, in der Ausbildung und zum Teil auch während des Studiums häufig noch von den Eltern geregelt werden, möchten spätestens Berufseinsteiger auf eigenen Beinen stehen.

Dazu ist es allerdings wichtig, dass Sie sich ausführlicher zum Thema Finanzen, Vorsorge und Versicherungen informieren. Wir möchten Ihnen daher an dieser Stelle eine Art Checkliste an die Hand geben, woran Sie im weiten Feld Finanzen mit Beginn Ihres Berufslebens denken sollten.

 

Neue finanziellen Möglichkeiten gelassen angehen

Ein Fehler, den Berufsstarter im Bereich Finanzen nicht selten machen, besteht darin, sich schnell an einen zu hohen Lebensstandard zu gewöhnen. Das neue verfügbare Einkommen von vielleicht 1.800 oder 2.500 Euro verführt nicht selten dazu, sich erst einmal einiges an Konsumgütern zu leisten. Schnell gewöhnt man sich so an einen Lebensstandard, den man sich auf Dauer noch nicht leisten kann. Mitunter führt dieser Weg sogar direkt in die Überschuldung, was natürlich ein sehr negatives Szenario ist.

Daher lautet ein erster Tipp für Berufsanfänger, sich einen Überblick über die aktuelle und ebenfalls zukünftige Finanzlage zu machen. Dazu ist es hilfreich, eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung anzufertigen. Dort stellen Sie einfach Ihren Einnahmen, also in aller Regel als junge Erwachsene ausschließlich das Gehalt, den regelmäßigen Ausgaben gegenüber. Dazu zählen insbesondere:

  • Miete
  • Lebensunterhalt
  • Auto
  • Telekommunikation
  • Freizeitausgaben
  • Rücklagen
  • Versicherungsprämien

Auf Grundlage dieser Berechnung können Sie schnell Ihr frei verfügbares Einkommen ermitteln und können auf diese Weise rechtzeitig gegensteuern, falls Ihre Ausgaben bereits höher als Ihr Einkommen sind.

 

Früh an die Altersvorsorge denken: auch für Berufsanfänger bereits ein Thema

Viele Berufsanfänger sind heutzutage bereits gut informiert und wissen daher, dass die gesetzliche Rente im Alter voraussichtlich nur bei einer sehr geringen Anzahl von Rentnern und Rentnerinnen ausreichend ist, um den erworbenen Lebensstandard zu halten. Die überwiegende Mehrheit muss jedoch privat vorsorgen, um nicht in die Altersarmut zu geraten.

Positiv ist, dass Sie schon mit einem vergleichsweise geringen Beitrag viel erreichen können, wenn Sie mit dem Start ins Berufsleben auch sofort beginnen, regelmäßig Geld in einen Sparvertrag einzuzahlen. In diesem Fall haben Sie nämlich durchschnittlich zwischen 40 und 45 Jahren Zeit, um genügend Kapital für die spätere private Altersvorsorge anzusparen. Je früher Sie nämlich mit dem Aufbau der Vermögensvorsorge beginnen, desto geringer kann der monatliche Beitrag sein, um das gesteckte Ziel zu erreichen.

Eine wichtige Frage sollten Sie im Zusammenhang mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge beantworten können: wie hoch ist meine Versorgungslücke im Alter? Zugegeben: da junge Erwachsene durchschnittlich im Alter zwischen 22 und 26 in das Berufsleben starten, ist die Frage natürlich schwer zu beantworten, welche gesetzliche Rente man später einkalkulieren kann. Trotzdem ist es für die Kalkulation der passende Sparrate wichtig, denn darauf basierend können Sie Ihre Versorgungslücke ausrichten.

Möchten Sie beispielsweise in zehn Jahren ein Nettoeinkommen von monatlich 3.000 Euro erzielen und wird Ihre gesetzliche Rente aller Voraussicht nach im Ruhestand 1.500 Euro betragen, hätten Sie eine Versorgungslücke in Höhe von 1.400 Euro. Diese müssen Sie dann mit der entsprechenden privaten Altersvorsorge decken. Somit gilt es zu ermitteln, welchen monatlichen Sparbeitrag Sie sinnvollerweise leisten sollten, um diese spätere Lücke abzudecken.

 

Versicherungen: für Berufsanfänger oft ein ganz neues Thema

Vor dem Start ins Berufsleben sind viele junge Erwachsene in einigen Bereichen über die Eltern versichert. Jetzt aber ist es wichtig, sich selbst um den Versicherungsschutz zu kümmern. Dabei besteht eine Schwierigkeit darin, die sinnvollen von den weniger sinnvollen oder sogar überflüssigen Versicherungen abzugrenzen. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen zunächst einmal die Versicherungsarten nennen, auf die Sie als junger Erwachsener und Berufsanfänger unserer Ansicht nach nicht verzichten sollten:

  • Privathaftpflichtversicherung
  • Autoversicherung (Teil- oder Vollkasko)
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Zahnzusatzversicherung
  • Private Unfallversicherung

Darüber hinaus existieren noch weitere Versicherungen, die auf jeden Fall überlegenswert sind, wie zum Beispiel die Rechtsschutzversicherung und die Hausratversicherung. Letztere Versicherungsvariante ist nicht zwingend in den ersten Jahren der Berufstätigkeit erforderlich, weil Sie dann meistens noch keinen Haushalt mit größeren Gegenwerten haben, was sich aber natürlich im Laufe der Jahre stetig ändern kann.

Zu den weniger wichtigen und zum Teil nicht wirklich sinnvollen Versicherungen, die aber natürlich gerade für junge Erwachsene durchaus interessant sind, zählen zum Beispiel eine Smartphone- oder PC-Versicherung.Aber auch klassische Versicherungsvarianten, die schon seit Jahrzehnten am Markt gibt, wie zum Beispiel die Insassenunfall- oder die Reisegepäckversicherung, sind nach Ansicht zahlreicher Experten eher verzichtbar.

Sollten Sie übrigens bereits Familienvater oder Mutter sein, ist das Thema Versicherungen noch einmal etwas wichtiger, denn dann geht es auch um die Absicherung des Nachwuchs. In diesem Fall könnten weitere Versicherungen interessant werden, wie zum Beispiel eine Risikolebensversicherung oder auch eine Kinderunfallversicherung.

 

Aufnahme von Krediten in Grenzen halten

Wie eingangs schon erwähnt, genießen viele Berufsanfänger zunächst die finanzielle Freiheit, die durch das neue Einkommen geschaffen wird. Dabei ist es allerdings wichtig, nicht alle grundsätzlich am Markt zur Verfügung stehenden finanziellen Optionen zu nutzen. So sollten Sie beispielsweise vorsichtig bei der Aufnahme von Krediten sein, denn dort können Sie durchaus schnell den Überblick über die Raten und damit Ihre finanzielle Belastung pro Monat verlieren.

Für manche Konsumausgaben ist die Aufnahme eines Darlehens sicherlich sinnvoll, wie zum Beispiel für den Autokauf oder wenn zu Beginn größere Renovierungen in der neuen Wohnung anstehen. Dennoch sollten Sie stets Ihre zuvor angesprochene Einnahmen- und Ausgabenrechnung im Hinterkopf haben, bevor Sie sich für die Aufnahme eines Kredites und der damit verbundenen Darlehensrate entscheiden.

 

Sorgloser Start ins finanzielle Berufsleben: Unsere Checkliste

Die vorherigen Ausführungen möchten wir an dieser Stelle gerne in einer Art Checkliste zusammenfassen. Diese soll Sie dabei unterstützen, an wichtige Punkte zu denken, die mit Beginn Ihrer Berufstätigkeit definitiv von Bedeutung sind. Die Checkliste enthält unter anderem die folgenden Punkte:

  • Einnahmen- und Ausgabenrechnung erstellen
  • Kosten im Blick haben
  • Langsam an die neuen Einnahmen (Gehalt) gewöhnen
  • Keine voreiligen Kredite aufnehmen
  • Früh mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge beginnen
  • An die Absicherung denken (Privathaftpflicht und Co.)

Wenn Sie diese angesprochenen Punkte auf Ihrer Liste haben und nach und nach abarbeiten, haben Sie zumindest im Versicherungs- und Finanzbereich einige sehr wichtige Punkte zu erledigen.

 

Fazit: Berufsanfänger müssen sich über Finanzen informieren

In der heutzutage globalisierten Welt ist es besonders wichtig, sich im Hinblick auf Finanzen auszukennen. Für Berufsstarter ergeben sich zahlreiche neue Situationen, die das Thema Finanzen betreffen.

So ist zum Beispiel der frühere Aufbau einer privaten Altersvorsorge genauso wichtig, wie die zur Verfügung stehende finanzielle Freiheit nicht ohne Nachdenken auszuschöpfen. Ferner müssen Sie an die eigene Absicherung und eventuell die der Familie denken, sodass Versicherungen ebenfalls ein wichtiges Thema für Berufsstarter sind.

 

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