Gaming als Hobby für Kinder: Worauf sollten Eltern achten?
Immer wieder werden Computerspiele zum Thema öffentlicher und privater Diskussionen. Einigen Spielen wird nachgesagt, Gewalttätigkeit zu fördern – anderen, dass sie gut für die Entwicklung junger Gehirne sind. Manchmal werden Computerspiele zu einem großen Problem erklärt – manchmal sind sie die Lösung für Probleme.
Eltern können da schon mal etwas überfordert sein. Sind sie selbst nicht mit „Gaming“ aufgewachsen oder haben lediglich Super Mario auf dem Game Boy gespielt, finden sie das Hobby ihres Kindes vielleicht befremdlich. Deshalb kann es sich lohnen, ein paar Hintergrundinformationen zu sichten und so realistisch einzuschätzen, wie man mit diesem Hobby umgehen sollte.
Gaming ist ein legitimes Hobby
Eine Verteufelung des Gamings als Hobbys ist niemals die Lösung. Das heißt nicht, dass es keine negativen Folgen haben kann. So ist die Haltung von Kindern nicht zu vernachlässigen. Lange Zeiten am Computer können da schwere Folgen haben, die aber zum Glück durch die richtigen Kinderschreibtischstühle schnell behoben werden können.
Durch die Weiterentwicklung der Computerspiele selbst und des Marktes ist es mittlerweile so, dass Gaming viele Vorteile mit sich bringt. Strategisches Denken, Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit können beispielsweise gefördert werden. Die besten Gamer können mittlerweile aus ihrem Hobby sogar einen Beruf machen. Somit muss festgehalten werden: Einem Kind dieses Hobby verwehren zu wollen, steht grundsätzlich nicht auf einem soliden Boden. Doch Bedenken dürfen auch nicht ignoriert werden.
So wird eine Spielsucht erkannt
Ist das Gaming nicht mehr nur eine gelegentliche Freizeitaktivität, sondern ein Mittel zur Bewältigung des Alltags, dann sollten Eltern genauer hinschauen. Anzeichen dafür, dass das Spielen mehr Platz im Leben einnimmt, als es sollte, sind zum Beispiel: aggressives Verhalten, Vernachlässigung von Beziehungen oder Schlafprobleme.
Aggressives Verhalten bedeutet nicht etwa, dass Kinder genervt reagieren, wenn sie dazu aufgefordert werden, ihr Spiel auszuschalten. Mit Aggression ist gemeint, dass das Verhalten sich komplett ändert, wenn der Zugang zum Spiel nicht möglich ist. Wutausbrüche oder depressive Stimmungen sollten nicht auftreten, wenn mal auf den PC verzichtet werden muss.
Auch das Vernachlässigen von sozialen Beziehungen ist nicht leicht einzuordnen. Denn für viele Gamer ist auch die Online-Kommunikation ein wichtiger Teil des Soziallebens. Sollte es aber überhaupt keine Treffen mehr mit Freunden geben oder werden sogar Familientreffen abgesagt, um lieber zu spielen, dann ist Vorsicht geboten. Körperliche Begleiterscheinungen, die möglicherweise zu einer Beratung durch Experten führen sollten, sind Schlafprobleme oder Haltungsstörungen.
Kinder bei ihrem Hobby unterstützen
Wird das Gaming einfach als Ausgleich zum stressigen Schulalltag genutzt, dann sollte man seine Kinder ruhig unterstützen. So verhindert man, dass sich eine Kluft bildet. Wird das Gaming nämlich als sinnlos oder gar „dumm“ abgestempelt, verschließen sich Kinder möglicherweise.
Stattdessen sollte man Fragen zu den Spielen stellen oder sogar schauen, ob man es nicht selbst mal ausprobiert. Nur um ein Gefühl dafür zu bekommen. Auch das Einrichten eines Gaming-Bereichs kann als Zeichen der Unterstützung gesehen werden. Dabei kann man dann gleich darauf achten, dass der Gaming-Stuhl gut für den Rücken ist und die Bildschirme weit genug vom Spielenden entfernt sind, um die Augen zu schonen.
Austausch mit anderen Eltern suchen
Nicht alle Kinder wollen über ihr Gaming-Hobby sprechen. Das macht es Eltern noch schwerer, sie zu verstehen. Deshalb suchen sich viele Hilfe im Internet. Dort kann sich in Foren ausgetauscht werden. Es gibt auch Blog-Artikel und Erfahrungsberichte, die sich speziell mit dem Umgang mit dem Hobby Gaming auseinandersetzen.
Doch der Austausch kann natürlich auch persönlich stattfinden. Die Eltern der Freunde des Kindes kennen die Fragen und Probleme meist, mit denen man sich selbst befasst. Auch bei Elternabenden oder Treffen mit Lehrern kann das Thema angesprochen werden, um sich auszutauschen.