Zahnimplantate bei Kindern?

Zahnimplantate KInder
Implantate werden bei Kindern kaum in Erwägung gezogen, auch wenn der Zahnverlust traumatisch ist und mit prägenden Einschränkungen einhergeht.

Zahnimplantate bei Kindern?

Zahnimplantate sind die Königsklasse in der prothetischen Versorgung. Doch die Implantation ist größtenteils Erwachsenen vorbehalten, während Dein Kind bei Zahnverlust eine alternative Lösung bekommt. Besteht hier Handlungsbedarf? Unser Thema – Zahnimplantate bei Kindern.

Zahnprobleme sind altersunabhängig. Sie treten bei Kindern und Jugendlichen, bei Erwachsenen in allen Altersgruppen und somit bei jedem Menschen auf. Doch in der zahnmedizinischen Versorgung gibt es Unterschiede.

Implantate werden bei Kindern kaum in Erwägung gezogen, auch wenn der Zahnverlust traumatisch ist und mit prägenden Einschränkungen einhergeht. Dürfen Zahnimplantate bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden und wenn ja, welche Besonderheiten sind zu beachten?

 

Ein heikles Thema mit uneiniger Meinung: Implantate in der Zahnversorgung bei Kindern

Tendenziell sprechen sich die meisten Implantologen und Zahnärzte, wie auch auf Nachfrage Dr. Malte Schaefer von der Praxis zahnarztpraxisschaefer.de gegen den festsitzenden Zahnersatz unter 18 Jahren aus. Ausnahmen bestätigen die Regel, so dass ein Kind ab dem 12. Lebensjahr im Einzelfall mit einem Implantat behandelt wird. Ein explizites Verbot für Zahnimplantate vor der Volljährigkeit gibt es nicht.

Doch dem gegenüber stehen die Kontraindikationen, die Zahnärzte und Implantologen von einer diesbezüglichen Behandlung abhalten. Der Kiefer eines Kindes befindet sich im ständigen Wachstum. Hier wäre festsitzender Zahnersatz in Form eines Implantats ein Störfaktor, welcher das Kieferwachstum und den Wuchs der Nachbarzähne beeinflussen kann. Dementsprechend sind die Risiken bei Kindern deutlich höher als bei Erwachsenen, meinen einige Experten und beziehen sich mit der Aussage auf das nicht abgeschlossene Wachstum.

Doch auch die Vollendung des 18. Lebensjahres ist kein Garant dafür, dass Implantate fest mit dem Kiefer verwachsen und ohne Komplikationen einheilen. Prinzipiell bestehen in jedem Alter Operationsrisiken und die Ungewissheit im Rahmen der Heilungsphase.

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Zahnimplantate bei Kindern: Implantate wachsen nicht mit – Korrekturen sind in Folge notwendig

Der kindliche Kiefer ist bedeutend kleiner als der Kieferknochen eines Erwachsenen. Für Implantate spricht, dass das Knochengewebe gesund ist und besonders schnell wächst. Gegen die Implantation bei Kindern und Jugendlichen spricht allerdings die Tatsache, dass alles im Mundraum wächst – nur das Implantat wächst natürlich nicht mit.

Wenn sich die später notwendigen Korrekturen allein auf die Zahnkrone beziehen würden, wäre die Thematik des festsitzenden Zahnersatzes bei Kindern weniger heikel. Doch die Implantation im Wachstum bringt die Notwendigkeit mit sich, das Implantat selbst in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und es tendenziell einmal alle zwei Jahre zu vergrößern.

Das bedeutet, dass eine vollständige Heilung unmöglich und die regelmäßige Entnahme mit Neuverpflanzung ein Problem ist. Doch was kannst Du tun, wenn Dein Kind beim Sport oder durch einen Unfall Zähne verliert? Eine herausnehmbare prothetische Versorgung verschlimmert das Trauma, dass ein Kind durch den Zahnverlust ohnehin erlitten hat.

 

Frühzeitige Implantation beugt Knochenabbau vor

Es gibt ein klares Pro für Zahnimplantate im Kindesalter. Sind mehrere Naturzähne verloren, bildet sich der Kieferknochen zurück. Das ist auch in der Phase des Wachstums der Fall. Wird frühzeitig implantiert, lässt sich der Knochenabbau vermeiden. Die Volljährigkeit ist ein frei gewähltes Alter, denn der Kiefer wächst nicht selten bis zum 30. Lebensjahr.

Eine Entscheidung über das Für und Wider muss daher im Einzelfall und nicht auf Basis eines festgesetzten Alters getroffen werden. In die Betrachtung sollte auch die psychische Belastung des Zahnverlusts einfließen, da gerade im Zeitraum zwischen 12 und 18 Jahren der Grundstein für die mentale Stabilität im Erwachsenenalter gelegt wird.

Du möchtest mehr über Zahnimplantate bei Kindern erfahren? Ein Implantologe ist der Ansprechpartner, der Dir einzelfallbezogen wichtige Hinweise gibt. Ob bei Deinem Kind ein Implantat in Frage kommt, lässt sich nur auf Basis einer umfassenden Diagnostik und Prognostik ermitteln.

 

Pro und Kontra: Risiken vs. Chancen durch Zahnimplantate bei Kindern

Der Ersatz eines Einzelzahnes bei Kindern unter 12 Jahren ist kaum zu empfehlen. Doch beim Verlust mehrerer Zähne und einer Entscheidung in Einzelfalldiagnostik musst Du die Implantation bei Deinem Kind nicht generell ausschließen.

 

Image by Holger Grybsch from Pixabay
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