Leben in der Stadt – tolle Infrastruktur oder permanenter Lärmbelastung?

Lärm macht Krank - Eine ruhigere Wohnung dank richtiger Schalldämmung

Wie Lärm unser Leben und das unserer Kinder beeinflusst

Zu Fuß zur Schule, in drei Minuten beim besten Freund: Die Wege in der (Groß-)Stadt sind kurz. Aber wie können wir die Gesundheit unserer Kinder vor Straßenlärm & Co schützen?

Lärm stört. Nicht nur Erwachsene, sondern auch unsere Kinder. Auch wenn sie sehr oft selbst laut sind – die gesundheitlichen Folgen von Lärm bedeuten Dauerstress für den kindlichen Körper und sind nicht zu unterschätzen. Tatsächlich verschlechtert sich durch die permanente Geräuschkulisse durch Straßenlärm in der Stadt unser Schlaf, unter Umständen kann es sogar zu Herzproblemen kommen. Kinder leiden vor allem unter Konzentrationsstörungen und Lernschwierigkeiten.

 

Stadt oder Land?

Als Eltern wollen wir das Beste für unsere Kinder. Nicht immer ist eine ruhige Umgebung auf dem Land aber machbar oder gewünscht – abgesehen von fehlenden Betreuungsmöglichkeiten und einem viel geringeren Kultur- und Freizeitangebot. Was also tun, wenn wir möglichst zentral wohnen möchten und unsere Kinder dennoch nicht dauerhaft der Lärmbelastung aussetzen möchten? Ganz einfach: wir pimpen unsere Wohnung. Das reduziert Lärm und ist gut für unsere Gesundheit.

 

Richtig eingerichtet

Hierzu ist es ganz sinnvoll, sich mit den Eigenschaften von Geräuschen auseinanderzusetzen: Leere oder halbleere Zimmer sind immer am lautesten – schlechte Nachrichten für Fans spartanisch eingerichteter Räume und eine echte Belastung für die Gesundheit. Das liegt daran, dass der Schall sich hier ungebremst ausbreiten kann, die Wände reflektieren den Widerhall der Geräusche ohne Hindernisse.

Eine Möglichkeit, mehr Ruhe in die Wohnung zu bringen, ist also das Umstellen der Möbel. Gut im Raum verteilte Kästen, (Bücher-)Regale und Tische sorgen dafür, dass der Schall gedämpft und abgelenkt wird. Manche Möbel wie z.B. Polstermöbel können Schall sogar absorbieren, ebenso wie Vorhänge oder Gardinen.

 

Gibt’s auch in schön: Teppiche

Unsere Vorgängergenerationen haben automatisch viel richtig gemacht – später wurden allzu üppige Teppiche und Teppichböden aus ästhetischen Gründen vielerorts aus den Wohnungen verbannt. Nicht immer war das die klügste Entscheidung: Teppiche dämmen nämlich den Schall – und hier vor allem auch den Trittschall darüberliegender Räumlichkeiten.

Mittlerweile sind Teppiche auch in dezenten Farben und angenehmen Materialien erhältlich – erlaubt ist hier, was gefällt, wobei Kork, Schur- oder Baumwolle hervorragende Schalldämmeigenschaften besitzen. Und wer das Gefühl unter den nackten Zehen gar nicht aushält, dem können wir Wandteppiche ans Herz legen. Die sind auch nicht mehr so modern, aber trotzdem eine Alternative zu Teppichen am Fußboden.

 

Umbau gefällig? Schallschutzdecken nachträglich einbauen

Wenn innenarchitektonische Maßnahmen gar nicht mehr helfen, könnt ihr auch über das Einziehen einer Schallschutzdecke nachdenken. Diese wird meist nachträglich eingebaut, ist nicht tragend und zwischen die beiden Decken werden schallisolierende Dämmstoffe gefüllt.

Sie werden auch Akustikdecken genannt, dämmen den Schall hervorragend – haben allerdings den Nachteil, nicht unbedingt die kostengünstigste Lösung zu sein. Bei einer Eigentumswohnung lohnt sich die Investition bestimmt, in Mietwohnungen könnten es zu hohe Ausgaben sein, zudem muss der Vermieter einem solchen Umbau zustimmen.

 

Blick aus dem Fenster: der Schallschutzvorhang

Gerade neuere Wohnungen bestechen durch große Fensterfronten und die damit verbundenen lichtdurchfluteten Räume. Leider ist Glas ein äußerst schall-reflektierendes Material. Sind in einem Raum viele Glasflächen vorhanden, ist wenig Platz, um Schall zum Beispiel durch Straßenlärm zu absorbieren, insgesamt wird die Wohnung „lauter“.
Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist der sogenannte Akustik- oder Schallschutzvorhang. Ihr Material ist dicker und schwerer als das herkömmlicher Vorhänge, damit dämmen sie den Schall wesentlich effektiver. Zudem sind sie oft optischer Hingucker und sorgen auch für den in der Stadt oft nützlichen Sichtschutz.

 

Ruhiger leben heißt gesünder leben

Stadt- und Straßenlärm verursachen Stress – auch wenn wir das oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Die feinen Antennen von Kindern nehmen Lärm oft noch viel stärker wahr. Es lohnt sich also in jedem Fall, eure Wohnung ruhiger zu gestalten. Oft reichen ein paar wenige Handgriffe ohne hohe Kosten, um den Schall draußen zu halten und die eigenen vier Wände zur Oase der Ruhe zu machen. Eure Gesundheit wird es euch danken!

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