Umziehen als alleinerziehende Mutter

Umziehen als alleinerziehende Mutter

Umziehen als alleinerziehende Mutter

Umziehen stellt eine starke Belastung dar. Nicht nur finanziell wirkt sich das negativ aus, auch die psychischen Belastungen sind nicht zu unterschätzen. Die Wohnung stellt einen wichtigen Rückzugsort dar. Dieser geht für die Zeit des Umzugs verloren. Deshalb ist es wichtig, dass ein Umzug so reibungslos wie möglich über die Bühne geht.

Die Probleme sind noch weitaus gravierender, wenn es sich um eine Mutter handelt, die alleinerziehend ist und sich gleichzeitig um ein Kind kümmern muss. Hinzu kommt, dass bei einem geteilten Sorgerecht in einigen Fällen auch die Zustimmung des ehemaligen Lebenspartners notwendig ist.

 

Alleinerziehende Mütter sind bei einem Umzug einer besonderen Belastung ausgesetzt

Wenn du mit einem oder mehreren Kindern umziehen möchtest, solltest du dir die zusätzliche Belastung bewusst machen. Dabei geht es vorerst (noch) nicht um die finanzielle Belastung. Du musst gleichzeitig den Wohnungswechsel managen, auf die Kinder achten und vielleicht noch einem Beruf nachgehen.

Selbst wenn du nicht alleinerziehend und Mutter wärst, könnte das zu viel werden. Hilfreich können gute Freunde sein. Diese müssen dir aber wirklich helfen wollen, denn es hilft wenig, wenn sie zum vereinbarten Zeitpunkt nicht erscheinen. Bist du dir unsicher, beauftrage besser ein Umzugsunternehmen. Das verteuert zwar das Projekt, nimmt dir ein paar Sorgen ab.

Wichtig sind auch die Kinder. Wenn du dir das Sorgerecht mit deinem Expartner teilst, sollte er nicht nur die Zustimmunggeben, sondern sich auch während des Umzugs um die Kinder kümmern. Leider ist das nicht immer möglich oder sinnvoll. In diesem Fall suchst du dir einen Babysitter. Bei einem klammen Budget ist das problematisch, doch umziehen und auf die Kinder achten ist nicht einfach und kann leicht zu einem Unfall führen.

Bei der Vorbereitung eines Umzugs können größere Kinder selbstverständlich mithelfen. Es spricht zum Beispiel nichts dagegen, sie ihren Umzugskarton selbst packen zu lassen.

 

Bei einem Umzug ist die Zustimmung des anderen Elternteils notwendig

Das Bürgerliche Gesetzbuch regelt im Paragraph 1678, dass bei einem gemeinsamen Sorgerecht die Zustimmung des anderen Elternteils notwendig ist, wenn eine Entscheidung von erheblicher Tragweite für das Kind getroffen wird. Dies ist bei einem Umzug der Fall. Wenn du alleinerziehend bist, kann der Vater dir als Mutter die Zustimmung natürlich verweigern.

Das heißt aber nicht, dass du jetzt nicht umziehen kannst. In diesem Fall entscheidet das Familiengericht. Dieses solltest du aber nur einschalten, wenn sich dein Partner uneinsichtig zeigt. Eine Entscheidung über das Sorgerecht kann für ein Elternteil erhebliche Nachteile mit sich bringen.

Entscheidet das Familiengericht, dass in Zukunft die Mutter über den Wohnort entscheiden darf, hat der Vater in diesem Punkt kein Mitspracherecht mehr. Wie das Urteil über das Sorgerecht ausfallen wird, lässt sich im Vorfeld schwer einschätzen. Es spielen das Alter und die persönlichen Lebensumstände des Kindes eine Rolle.

 

Hilfen bei Miete und Umzugskosten

Wenn du alleinerziehend bist, verfügst du meist nicht über allzu große Mittel. Deshalb ist es wichtig, dir schon bei der Suche nach einer Wohnung darüber Gedanken zu machen. In Großstädten ist Wohnraum knapp. Solltest du es dir beruflich leisten können, ist eine Wohnung auf dem Land häufig günstiger.

Das musst du aber genau abwägen, denn meist erkaufst du dir die günstigere Wohnung mit längeren Fahrtzeiten. Günstiger sind auch Wohngemeinschaften mit anderen alleinerziehenden Müttern.

In manchen Fällen kannst du Wohngeldzuschuss beantragen. Falls du Sozialleistungen oder Hartz IV beziehst, ist das aber nicht möglich, da die Miete darüber schon abgegolten ist. Ansonsten stellst du einen Antrag bei den örtlichen Behörden.
Bei deiner Gemeinde ist es möglich, einen Wohnberechtigungsschein zu bekommen.

Dieser ermöglicht es dir, in eine günstige Sozialwohnung zu ziehen. Dieser Schein gilt ein Jahr und wird nur bei bestimmten Einkommensgrenzen ausbezahlt. Die genauen Bedingungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Am besten in der Gemeindeverwaltung nachfragen, dort stellst du auch deinen Antrag.

Direkte Hilfen beim Umzug sind schwieriger zu bekommen, aber machbar – siehe hier: Umzugshilfe für Alleinerziehende. Dass du alleinerziehend bist, wirkt sich auf deinen Umzugsfreibetrag bei der Steuererklärung aus. Du kannst den Pauschalbetrag für Verheiratete beantragen. Allerdings heißt das nicht, dass du diesen Betrag nach dem Umziehen ausbezahlt bekommst.

Es reduziert sich nur deine Steuerschuld. Natürlich zahlt das Finanzamt nur, wenn du aus beruflichen Gründen umziehst. Besser wäre es, deinen Chef zu bitten, dass er die Umzugskosten für eine Mutter bezahlt.

 

 

Image by Holger Grybsch from Pixabay
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Catrin ist eine erfahrene Autorin und passionierte Expertin für Elternschaft und Familienleben. Als Mutter selbst kennt sie die Herausforderungen und Freuden des Elternseins aus erster Hand und bringt ihre persönlichen Erfahrungen in ihre Arbeit ein. Ihre einfühlsame Art, ihr fundiertes Fachwissen und ihr breites Spektrum an Themen machen sie zu einer idealen Autorin für eltern-heute.de. Catrins Artikel zeichnen sich durch Empathie, Verständnis und praktische Ratschläge aus, die Eltern auf ihrem Weg unterstützen und inspirieren. Mit ihr an Bord können wir sicher sein, dass unsere Leser stets hochwertige und relevante Inhalte erhalten, die sie in ihrem Familienleben bereichern.