Psyche: Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen
Geht es um den Unterschied zwischen normalen Emotionen und Angststörungen, ist die Grenze bei Kindern häufig nur schwer zu definieren. Für Eltern zeichnet sich ein deutliches Warnzeichen ab, wenn dadurch soziale Situationen des Kindes erschwert werden oder dieses sogar in der sozialen Entwicklung eingeschränkt ist. Bei der Angst handelt es sich um ein unspezifisches Symptom. Dieses kann auch im Zuge vieler anderer Krankheiten auftreten.
Angststörungen treten bei Kindern in Form von verschiedenen Erkrankungen auf. Darunter zum Beispiel:
- Emotionale Angststörungen mit Trennungsangst
- Phobien in Bezug auf bestimmte Gegenstände oder Situationen
- Kinder mit ausgeprägter Angst vor Fremden
- Die dauerhafte Angst, welche situationsunabhängig ist
- Anfallartig auftretende, schwere Angstzustände
Nähere Informationen liefert diese Übersicht.
Wie äußert sich Angst bei Kindern?
Kinder die unter Angststörungen leiden, werden auf jeden Fall ihr Unbehagen zum Ausdruck bringen. Die Angst ist dabei in der Regel auf drei Ebenen erkennbar. Eine dieser Ebenen ist körperlich, wobei Kinder mit Angststörungen häufig von körperlichen Symptomen sprechen.
Zum Beispiel, dass ihnen sehr heiß ist oder sie Bauchschmerzen haben. Man sieht dem Kind die Angst auch anhand des Verhaltens an. Das Kind verspürt den Drang zu flüchten oder starrt die Quelle der Angst an. Handelt es sich um eine sehr stark ausgeprägte Angst, kann es auch sein dass das Kind einfriert und dabei in eine Art Schreckstarre fällt. Die dritte Ebene definiert sich darüber, dass das Kind von seiner Angst berichtet.
Angststörungen: Woher kommt die Angst bei Kindern?
Zur kindlichen Entwicklung gehören Ängste einfach dazu. Allerdings liegt eine psychische Störung vor, wenn die Ängste so stark ausgeprägt sind, dass beispielsweise der Schulbesuch nicht mehr möglich ist. Hier können unterschiedliche Faktoren der Auslöser sein. Zum Beispiel der Erziehungsstil, welchen die Eltern praktizieren, belastende Lebensereignisse oder auch genetische Faktoren.
Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen können sich in Bezug auf Menschen oder Tiere zeigen. Aber auch in bestimmten Situationen (zum Beispiel während einer Flugreise) können sich Ängste bei Kindern zeigen. Es können aber auch Zwangsstörungen, die Angst vor Panikattacken, Ängste nach Traumata und die Angst vor sozialen und Leistungssituationen auftreten. Dann kommt in der Regel eine kognitive Verhaltenstherapie zum Einsatz. Man sollte also als Eltern immer offen sein für verschiedene Gründe und Ereignisse, die die Angst ausgelöst haben. Ängste bei Jugendlichen und KIndern zu verstehen und die Gründe herauszuarbeiten ist nicht immer einfach.
Was tun wenn Kinder nachts Angst haben?
Experten sind sich einig, dass es nicht sehr produktiv ist, das Kind im elterlichen Bett schlafen zu lassen. Dabei sollte es sich nur um eine Ausnahme handeln, wenn das Kind zum Beispiel krank ist. Sofern Kinder nachts Angst haben, kann ein spezielles Schlaftraining dabei behilflich sein, die wohlverdiente Ruhe zu finden. Dazu erklären die Eltern dem Nachwuchs, dass es nun an der Zeit ist, sich Schritt für Schritt an das alleine Schlafen zu gewöhnen.
Dazu bietet es sich an, sich gemeinsam mit dem Kind auf ein kurzes und ruhiges Ritual zu einigen. Das kann beispielsweise eine Gute-Nacht-Geschichte oder auch ein gemeinsames Lied, beziehungsweise ein Hörbuch sein. Sobald das Kind gelernt hat, seine Erregung zu regulieren und sich selbst zu beruhigen, folgt der zweite Schritt. Dabei besprechen Eltern mit dem Kind, was es alternativ tun kann, wenn es nachts ängstlich aufwacht, anstatt in das Bett der Eltern zu flüchten.
Kann Angst vererbt werden?
Anscheinend kann Furcht vererbt werden. Und zwar über mehrere Generationen. Dies ging aus Untersuchungen mit Mäusen hervor. Die Emory University School of Medicine in Atlanta veröffentlichte die Ergebnisse im Fachjournal „Nature Neuroscience“. Die Mäuse wurde darauf konditioniert, bestimmte Gerüche mit Stromschlägen zu assoziieren. Diese negative Erwartungshaltung wurde an ihre Nachkommen weitergegeben. Angststörungen können deshalb bei Jugendlichen und Kindern auftreten, wenn diese bereits von den Eltern vererbt wurden.
Schulangst bei Kindern und Jugendlichen
Schon wieder nicht in der Schule gewesen: Das triff auf fünf bis zehn Prozent der deutschen Schüler zu, welche dem Unterricht regelmäßig fernbleiben. Wer den Schulbesuch verweigert oder schwänzt, kann dies aus Angst tun. Das klassische Schwänzen definiert sich über regelmäßiges Fernbleiben, wobei Langeweile, Unlust oder auch eine Störung des Sozialverhaltens dafür verantwortlich sein können.
Handelt es sich jedoch um eine angstbedingte Schulverweigerung, spricht man von Schulangst. Es kommt auch häufig vor, dass sich beide Diagnosen überschneiden. Der schulpsychologische Dienst bietet dazu Tests an, in welchen die Wahrnehmungsgeschwindigkeit oder das ganzheitliche Erfassen auf den Prüfstand gestellt wird. Um den Angstauslöser zu ergründen, wird eine individuelle Diagnostik angewandt, deren Schwerpunkt familiendiagnostische Fragen bilden. Mit Hilfe solcher Diagnosen ist es möglich, den Ursprung der Schulangst zu erkennen.
Schulangst bei Kindern und Jugendlichen: Wie äußert sich diese?
Die Schulangst bei Jugendlichen und Kindern kann sich beispielsweise in Form von körperlichen Beschwerden äußern. Kinder und Jugendliche berichten dann häufig von Schmerzen oder Übelkeit. Eltern von betroffenen Kindern und Jugendlichen bringen solche Symptome häufig nicht mit einer möglichen Schulangst in Verbindung. Für einige Kinder ist der Gang zur Schule mit großer Furcht verbunden.
Eine potenzielle Ursache definiert sich über die Angst vor unerfüllbaren Leistungsanforderungen. Aber auch die ausgeprägte Scheu vor sozialen Kontakten kann dafür verantwortlich sein, dass der Gang zur Schule mit Angst verbunden ist.
Schulangst bei Jugendlichen: Wie kann diese überwunden werden?
Bei Kindern und Jugendlichen ist immer häufiger die Schulangst zu beobachten. Während sich die Gründe als sehr vielfältig erweisen, sind die Symptome nicht immer eindeutig. Als Elternteil sollte man wissen dass Kinder und Jugendliche oft nicht den Mut aufbringen, über ihre Schulangst zu sprechen. Deshalb ist es wichtig, mit einem Fragebogen herauszufinden, welche Ängste das Kind mit sich herumträgt. Hier können Eltern danach fragen, ob das Kind Angst davor hat schlechte Leistungen zu erbringen oder den elterlichen Erwartungen nicht gerecht werden zu können.
Es kann aber auch sein, dass das Kind Angst davor hat, von Mitschülern nicht akzeptiert zu werden. Auch verbale und körperliche Gewalt oder das Aufrufen im Unterricht können dazu führen, dass sich Angst im Körper breitmacht. Und nicht zuletzt können die Autorität des Lehrers, das Sprechen vor der Klasse, Kritik oder Fehler mit Angstgefühlen einhergehen. Wurde die Angst dann ausfindig gemacht, sollte das Kind zunächst selbst nach Lösungen für dieses Problem suchen. Hier bietet es sich an, so viele Ideen wie möglich zusammenzutragen.