Fitness & Selbstvertrauen: Selbstverteidigung für Kinder
Die Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen, stärkt Kinder für den Alltag. Dabei geht es nicht nur um körperliche Fitness, sondern um Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. Aber wie lernen sie, sich selbst zu behaupten und was gibt es zu beachten?
Die Sporthochschule Köln zeigt mit ihren Forschungsergebnissen, dass immer mehr Kinder unter Adipositas und motorischen Defiziten leiden. Mangelnde Bewegungsfähigkeit führt zu weniger Bewegung und bildet einen Teufelskreis, der zudem das Selbstwertgefühl schwächt. Selbstverteidigung zu erlernen ist ein Ausweg, der die Kleinen sowohl fit macht, als auch psychisch stärkt.
Mit Selbstverteidigung zu einem gesunden Selbstbewusstsein
Selbstverteidigung unterstützt die physische und psychische Entwicklung von Kindern und kann bereits ab 3 Jahren erlernt werden. Dabei sind die Trainingsmethoden speziell auf das Alter und die Fähigkeiten der Kinder ausgerichtet. Anfangs stehen Körperwahrnehmung, die Wahrnehmung im Raum und der Spaß an der Bewegung im Vordergrund. Die Kinder können sich in einem kontrollierten Rahmen ausprobieren, Grenzen austesten und ihren Bewegungsdrang ausleben. Sie lernen sich und ihren Körper kennen und zunehmend besser kontrollieren.
Mit wachsender Erfahrung und Fitness erweitert sich das Trainingsangebot. Durch die Wiederholung der Techniken und die Erfahrung der eigenen Entwicklung erwerben die Kinder Selbstsicherheit und steigern ihr Selbstvertrauen. In Partnerübungen lernen sie gegenseitigen Respekt. Sie sind Teil einer Gruppe und fühlen sich zugehörig. Sollte es trotzdem zu Konflikten kommen, haben sie dadurch weitere vertrauensvolle Ansprechpartner, denen sie sich anvertrauen können.
Aber Kampfsport ist gefährlich?
Sicher gibt es, wie bei jedem Sport, Risiken. Die Trainer sind jedoch speziell ausgebildet und verkleinern das Verletzungsrisiko durch eine angepasste Trainingsgestaltung. Trotzdem lassen sich Blessuren und andere Verletzungen nicht völlig ausschließen. Fast jede Kampfsportschule bietet speziell auf die kindlichen Bedürfnisse abgestimmte Selbstverteidigungskurse an. Hierbei wird das Training anfangs weniger an der eigentlichen Kampfsporttechnik ausgerichtet. Stattdessen stehen für die Kleinen spielerisches Lernen und der Spaß an der sportlichen Bewegung im Mittelpunkt. Auch dadurch werden die Risiken gemindert.
Selbstverteidigung lernen, aber wie?
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Kung Fu umfasst beispielsweise verschiedene, ursprünglich chinesische Kampfkunststile. In Europa weit verbreitet sind Wing Tsun Schulen, die ein standardisiertes Training anbieten. Zudem sind sie im Kinderbereich sehr aktiv und wollen mit ihrem Angebot, die Fitness und das Selbstvertrauen schon im Kindesalter stärken. Als Kampfkunst vereinen sie Kampfsport mit der psychisches Entwicklung und Stärkung. Daher bieten sie mit dem fortlaufenden Erlernen eine ganzheitliche Förderung der Kinder und vermitteln physische, wie psychische Aspekte der Selbstverteidigung.
Karate ist für Kinder ebenfalls gut geeignet und heutzutage ein vorwiegend auf die Kondition ausgerichteter Sport. Im Mittelpunkt stehen zudem Beweglichkeit und Schnellkraft, aber auch das Erlernen von gegenseitigem Respekt. Durch die regelmäßige Wiederholung der Techniken gewinnen die Kinder Selbstsicherheit. Die Kombination mit Partnerübungen stärkt neben dem Selbstvertrauen auch den wertschätzenden Umgang miteinander.
Judo basiert auf dem Prinzip des Nachgebens. Hierbei wird die Kraft des Angriffs durch Würfe und Hebel bewusst umgelenkt oder abgefangen, sodass er ins Leere läuft. Die Kinder gewinnen an Fitness und Beweglichkeit. Zudem lernen sie zu fallen oder abzurollen ohne sich zu verletzen, aber auch sich aus brenzlichen Situationen zu befreien.
Dies sind Beispiele, die weit verbreitet sind, sodass es in jeder größeren Stadt Angebote gibt. Darüber hinaus können aber auch Boxen, Ju Jutsu, Aikido oder einige mehr passend für deine Kinder sein.
Die Chemie muss stimmen
Das Angebot für Kinder ist vielfältig, ebenso wie jedes Kind individuelle Stärken und Bedürfnisse mitbringt, wenn es Selbstverteidigung erlernen möchte. Für Kinder stehen gerade am Anfang der Spaß und der sportliche Umgang in der Gruppe im Vordergrund. Sie können sich mit anderen Kindern auspowern und dabei spielerisch lernen, sich zu verteidigen. Daher ist anfangs gar nicht so sehr die eigentliche Richtung entscheidend, sondern vielmehr, ob sich dein Kind mit den anderen wohlfühlt.